Montag, 31. Oktober 2011

Herz Jesu, 8

Mein Jesus, in Dein Herz hinein,
da leg ich alle meine Fragen!
Dass sie von Dir entschieden sei‘n,
dass Du die Antwort mögest sagen!
Dir sei es alles übergeben,
gib selbst die Richtung meinem Leben.
Herr, was Du sagst, das will ich tun
und still in Deinem Willen ruhn!
Amen.

Labels:

Traurigkeit oder Acedia, 16

[16] - In diesen drei Texten ist der Kontext der Arbeit das Umfeld, auf dem die Traurigkeit gedeihen kann, die gewöhnlich das Vorspiel zur Acedia ist: 

Die Krankheit annulliert das Heilmittel, und die Arbeit kann kein Heilmittel mehr gegen Faulheit sein...

Auf der anderen Seite finden wir unter den Instrumenten der geistlichen Kunst die folgenden:

Nicht schlafsüchtig sein... nicht träge sein... den Tag des Gerichts fürchten... das ewige Leben mit aller Begierde des Geistes ersehnen... den drohenden Tod täglich vor Augen haben... die heiligen Lesungen gerne hören... nicht aus Neid handeln... niemals an Gottes Barmherzigkeit zweifeln (RB 4). 

Beziehen diese Stellen sich nicht in der einen oder anderen Weise auf den Mittagsdämon der Acedia?

Benedikts Vorstellung von Acedia ist ziemlich ähnlich derjenigen von Johannes Cassian in seinen Zönobitischen Institutionen: Acedia, Müßiggang und Traurigkeit gehen immer zusammen, und die Arbeit ist genau die Art von Medizin, die sie heilt.

Labels:

Sonntag, 30. Oktober 2011

Herz Jesu, 7

Mein Jesus, in Dein Herz hinein,
da leg ich alle meine Pflichten!
Dass Du mir helfest, treu zu sein;
und sie zu Gottes Ehr‘ verrichten!
Verheißt Er doch die Himmelskrone
Dem, der Ihm dient in Seinem Sohne;
So lenk Du selber, was ich tu‘,
bis ich von aller Arbeit ruh‘!

Amen.

Labels:

Traurigkeit oder Acedia, 15

[15] - In der dritten Situation, jener der Kranken oder Schwachen, die schnell eine Beute der Faulheit werden können, empfiehlt Benedikt eine leichte, ihren Kräften angemessene Arbeit.

Wir begegnen in der Regel einer weiteren Reihe von Texten über die Traurigkeit.

Der Cellerar wird eindringlich daran erinnert, die Brüder nicht zu kränken (... non contristet), und noch allgemeiner heißt es: Niemand soll im Hause Gottes verwirrt oder gekränkt (contristetur) werden (RB 31, 6-7 und 18-19).

Den schwächeren Brüdern soll bei ihrem Dienst in der Küche eine Hilfe gegeben werde, damit sie ihre Arbeit ohne Traurigkeit verrichten, denn in diesem Dienst steigern sich Verdienste und Liebe (RB 35, 1-3).

Etwas Ähnliches sagt er über die Arbeit auf den Feldern: Die Mönche sollen nicht betrübt (non contristentur) sein, denn das würde sie daran hindern, wahrhaftig Mönche zu sein und die Väter und die Apostel nachzuahmen, die von ihrer Hände Arbeit lebten (RB 48,7-9).

Labels:

Samstag, 29. Oktober 2011

Herz Jesu, 6

Mein Jesus, in Dein Herz hinein,
da leg ich alle meine Freuden!
Dass mich kein Glück, kein Sonnenschein
von Deiner Liebe könne scheiden!
Dass niemals mich das Eitle blende
und meinen Blick vom Kreuze wende.
Das soll mein ständig Bitten sein,
Dir auch in Freuden treu zu sein.

Amen.

Labels:

Traurigkeit oder Acedia, 14


[14] - Der Sonntag ist das zeitliche Umfeld der zweiten Situation

Wer weniger Arbeitszeit hat, der hat mehr Zeit für Lectio und Meditation. Wenn jemand, willentlich oder unwillentlich, nachlässig oder träge sein sollte, dann trage man ihm eine Arbeit auf, damit er dem Müßiggang entgeht. 

Der Zweck dieser Arbeit ist eher asketisch und therapeutisch als praktisch und produktiv. Halten wir fest: Nachlässigkeit - Mangel an Aufmerksamkeit oder an Eifer - kann von Trägheit oder einem Mangel an motiviertem Verlangen verursacht sein. Der Mensch mit Acedia ist in Benedikts Vorstellung auch ein träger Mensch: Er blockiert die Tröstung durch den Heiligen Geist, und er erwartet das Ostern nicht mit der Freude des geistlichen Verlangens (RB 49, 6-7).

Labels:

Freitag, 28. Oktober 2011

Herz Jesu, 5

Mein Jesus, in Dein Herz hinein,
da leg ich alle meine Leiden!
Dass Du hier lehrest stille sein,
bis Du sie wandelst dort in Freuden;
Denn, was ich in den Erdentagen
zu meines Gottes Ehr getragen,
das wandelt er zu seiner Zeit
in Himmelsglanz und Herrlichkeit!

Amen.

Labels:

Traurigkeit oder Acedia, 13

[13] - In zitierten Text der Regula betrachtet der hl. Benedikt drei verschiedene Situationen.

Die erste bezieht sich auf die Fastenzeit, die im Geist des hl. Benedikt die Modellzeit für das ganze Leben des Mönchs ist (RB 49,1). Die Strafe, die der von der Acedia gefangene Mönch erhält, zeigt uns, dass seine Erfahrung eine schuldhafte ist, es handelt sich nicht nur um einfache Faulheit oder Schwäche, sondern eher um einen Mangel an Interesse, ja an einer Abneigung gegenüber der spirituellen Wirklichkeiten. Auf der anderen Seite fehlt es ihm nicht an Interesse, sich Dingen zu widmen, die für seinen monastischen Weg unnütz, also schlecht sind.

ACEDIA - Hieronymus Bosch

Labels: ,

Donnerstag, 27. Oktober 2011

Herz Jesu, 4

Mein Jesus, in Dein Herz hinein,
da leg ich alle meine Lieben!
Sind doch die Meinen alle Dein,
sind Dir ins Herz hineingeschrieben!
Und kann ich ihnen nicht mehr dienen,
So bist Du ja dazu erschienen.
Drum gib Du jedem, was ihm frommt,
dass er zu Deinem Herzen kommt.

Amen.

Labels:

Traurigkeit oder Acedia, 12

(Bearbeitung eines Manuskriptes v.D.B.Olivera) 

(Fortsetzung)

[12] - Etwas später in diesem Kapitel 48 sagt uns der heilige Benedikt:

Vor allem bestimme man [in der Fastenzeit] einen oder zwei Ältere, die zu den Stunden, da die Brüder für die Lesung frei sind, im Kloster umhergehen. Sie müssen darauf achten, ob sich etwa ein träger Bruder findet, der mit Müßiggang oder Geschwätz seine Zeit verschwendet, anstatt eifrig bei der Lesung zu sein; damit bringt einer nicht nur sich selbst um den Nutzen, sondern lenkt auch andere ab. Wird ein solcher, was ferne sei, ertappt, werde er einmal und ein zweites Mal zurechtgewiesen. Bessert er sich nicht, treffe ihn die von der Regel vorgesehene Strafe so, dass die anderen sich fürchten. Überhaupt darf ein Bruder mit einem anderen nur in den vorgesehenen Stunden zusammen sein.

Am Sonntag sollen ebenfalls alle für die Lesung frei sein außer jenen, die für verschiedene Dienste eingeteilt sind. Ist aber einer so nachlässig und träge, dass er nicht willens oder nicht fähig ist, etwas zu lernen oder zu lesen, trage man ihm eine Tätigkeit auf, damit er nicht müßig ist. Kranken oder empfindlichen Brüdern werde eine passende Beschäftigung oder ein geeignetes Handwerk zugewiesen; sie sollen nicht müßig sein, aber auch nicht durch allzu große Last der Arbeit erdrückt oder sogar fortgetrieben werden. Der Abt muss auf ihre Schwäche Rücksicht nehmen (RB 48, 17-25).

Labels:

Mittwoch, 26. Oktober 2011

Herz Jesu, 3

Mein Jesus, in Dein Herz hinein,
da leg ich alle meine Sorgen!
Und kann Dein fröhlich Kind nun sein,
weil ich in Dir so wohl geborgen!
Dir sei‘s alleine übergeben
für dieses und für jenes Leben.
O Heilandsherz, o sorge Du,
so bleibt mein armes Herz in Ruh!

Amen.

Labels:

Zölibat und Sex, 15

Einige Anmerkungen von Raphael Bonelli, 15

Frage: „Wieviel Sex braucht der Mensch?“


Manche glauben, dass die Sexualität im Kopf mechanisch verläuft: wenn man sie nicht auslebt - also „verdrängt“ - dann kommt automatisch irgendwo anders eine Neurose hoch. Das ist wissenschaftlich obsolet, und so banal hat sich nicht einmal ein Sigmund Freud die Abläufe vorgestellt. 

Der verheiratete Mahatma Ghandi hat aus spirituellen Gründen das Gelübde der sexuellen Enthaltsamkeit abgelegt. Ich habe hier ein interessantes Zitat von ihm: „Ich legte 1906 das Gelübde ab ... Ich hatte große Schwierigkeiten, den endgültigen Entschluss zu fassen ... Wie sollte ich meine Leidenschaft zügeln? Der Verzicht auf die körperliche Beziehung zur eigenen Frau schien damals etwas Ungeheuerliches. Doch ich wagte ihn im Vertrauen auf Gottes helfende Macht. Wenn ich auf die zwanzig Jahre des Gelübdes zurückblicke, bin ich vergnügt und verwundert. Die mehr oder minder erfolgreiche Übung der Selbstkontrolle hatte seit 1901 begonnen. Doch die Freiheit und Freude, die mich nach Ablegung meines Gelübdes überkam, hatte ich vor 1906 nie empfunden. Vor dem Gelübde hatte ich jeden Augenblick von der Versuchung überwältigt werden können. Jetzt war das Gelübde ein sicherer Schutz gegen Versuchung. Die großen Möglichkeiten der Enthaltsamkeit wurden mir täglich klarer.“

Diese Worte Ghandis klingen nicht nach schwerer Neurose, oder? Er spricht von „Freiheit und Freude“, von „großen Möglichkeiten“. 

Also zusammengefasst:
jeder Mensch braucht Liebe, aber nicht unbedingt Sexualität. Und diese Liebe besteht übrigens mehr im Geben als im Nehmen. Der Zölibatäre liebt, indem er sich hingibt – und wird von seinem Gott zurückgeliebt. Und von vielen Menschen – aber von deren Zuwendung darf er sich nicht abhängig machen. Eine dependente „Liebesbedürftigkeit“ gegenüber Mitmenschen oder gar den Medien ist ein Defizit, weil sie unfrei macht. Und anfällig für Manipulation und emotionale Erpressung.


Mehr unter: http://www.kath.net/detail.php?id=33436

Labels: ,

Dienstag, 25. Oktober 2011

Herz Jesu, 2

Mein Jesus, in Dein Herz hinein,
da leg ich alle meine Sünden!
Auf dass ich könne ruhig sein
und Gnade und Vergebung finden!
Denn als Dein Blut vom Kreuz geflossen,
das Du so minniglich vergossen,
und als Du riefst: „Es ist vollbracht!“,
da hast Du auch an mich gedacht!

Amen.

Labels:

Zölibat und Sex, 14

Einige Anmerkungen von Raphael Bonelli, 14

Es gibt gute und schlechte Tage. 

Die katholische Position ist, dass man, wenn man sich aus Liebe hingibt, dieses Wort auch dann nicht zurücknimmt, wenn es gerade weh tut und nicht mehr so unmittelbar beglückt wie am Anfang. Genau das macht den reifen Menschen aus, dass er treuefähig ist, dass er seine momentanen Gefühle interpretieren kann und dadurch seine Freiheit nicht einbüßt. Und dadurch fähig ist, etwas wirklich Beständiges und Großes aufzubauen. Das nennen wir in der Psychologie affektive Reife. Und wegen der Befindlichkeit: nach schlechten Tagen kommen wieder gute Tage, allerdings nicht von selber. Man muss sich schon seinem Partner wieder zuwenden, von dem man sich abgewandt hat – und das ist beim Priester Gott. Ich habe viele Priester in Krisenzeiten gesehen – so wie Eheleute – und das ist meine Beobachtung: oft ist es ein Beziehungsproblem.


Mehr unter: http://www.kath.net/detail.php?id=33436

Labels: ,

Montag, 24. Oktober 2011

Herz Jesu, 1

Mein Jesus, in Dein Herz hinein,
da leg ich alle meine Bitten!
Du hast dafür so viele Pein
und gar den bittren Tod erlitten!
Dass Du in Liebe und im Leide
nun würdest meine größte Freude;
drum leg ich in Dein Heilandsherz
all meine Bitten, meinen Schmerz.

Amen.

Labels:

Äbtissin Veronica, 3

Äbtissin Veronica
Gründerin und Leiterin des Ordens 
"Jesu Communio"

[...] So konnte die einfache, spontane, originelle, kreative und intelligente Schwester Veronica  ihren starken Einfluss ausüben. Es entstand ein wunderbarer „Ruf“ vom Klarissenkloster in Lerma. Ein beispielloser Boom an interessierten jungen Frauen entstand, und eine immer größer werdende Zahl von neuen Berufungen überflutete das Kloster. Dutzende, meist junge Menschen unter 30 Jahren, fast alle Studenten oder mit universitärer Ausbildung wollten eintreten. Viele von ihnen waren tätig in religiösen Bewegungen oder aktivistischen Gruppierungen; manche kamen vom Neokatechumenalen-Weg. Diese Frauen  wollten dem Beispiel Veronicas folgen, verliebt sein in Jesus, Jesus lieben.

Das Kloster in Lerma wurde zu klein, es platze aus allen Nähten. Angesichts dieser unglaublichen Geschehnisse wollte Kardinal Rouco von Madrid sie nach Madrid in sein Bistum holen, mit dem Versprechen, ihr ein neues großes Kloster zur Verfügung zu stellen. Aber vorläufig erhielt sie für die große Anzahl der Nonnen das leere Franziskanerkloster „La Aguilera“. Schwester Veronica wurde Äbtissin der Klarissen des Klosters von der Himmelfahrt unseres Herrn in Lerma, zu dem fortan beide Klöster zählten.


Und, sie wurde Gründerin von „Jesu Communio“, einer neu zu entstehenden Ordensgemeinschaft aus den Klarissen von Lerma heraus. Papst Benedikt XVI. hat diese Gemeinschaft gesegnet, indem er sie 2011 zu einer „Ordensgemeinschaft päpstlichen Rechts“ machte.

Viele junge Frauen treten in die Gemeinschaft (im wahren Sinn des Wortes)  „Jesu Communio“ ein. Noch bevor diese neue Gemeinschaft gegründet wurde hatte sie bereits über 200 Mitglieder. Offensichtlich ist hier die Gnade des Herrn am Werk und der Heilige Geist ist ihr Führer. Wie sonst könnten sich Akademikerinnen wie Ärztinnen, Anwältinnen usw. wünschen und berufen fühlen, unter der Äbtissin Veronica dieses Leben zu führen.



Postulantinnen und Novizinnen
sind gekleidet in einen schlichten Habit aus 
Jeans-Stoff, modern, strapazierfähig und "billig".

Labels: , ,

Zölibat und Sex, 13

Einige Anmerkungen von Raphael Bonelli, 13

Die meisten, die den Zölibat unerträglich finden

... - bei anderen, wohlgemerkt -, ertragen meines Erachtens die Vorstellung nicht, dass die Liebe zu Gott auch eine konkrete, spürbare Hingabe verlangen kann, die die reine Gefühlsebene übersteigt. Ja, sie verstehen vermutlich gar nicht, wie handfest Liebe zu Gott werden kann. Dazu gehört auch, dass viele – auch in der Kirche - diese große Liebeshingabe abwerten. Heute muss sich ja jeder Zölibatäre schon fast rechtfertigen für seine Entscheidung... Diejenigen mit einer persönlichen Gottesbeziehung erfassen jedenfalls viel eher, wie wertvoll dieser Weg ist.


Mehr unter: http://www.kath.net/detail.php?id=33436

Labels: ,

Sonntag, 23. Oktober 2011

N.D.de la Trappe

Ein kleines Video mit schönen alten Fotos aus der 
Trappisten-Abtei  La Trappe.
Untermalt mit dem Gesang des
Salve Regina, 
dem allabendlichen letzten gemeinsamen Gesang der Mönche.

Labels: ,

Äbtissin Veronica, 2

Äbtissin Veronica
Gründerin und Leiterin des Ordens 
"Jesu Communio"


Jose Marias Martinez Berzosa –

wurde am 27. August 1965 in Aranda de Duero (Burgos, Spanien) geboren. Aus ihrer Umgebung wird berichtet, sie sei ein rebellisches Mädchen gewesen, die in ihrer Jugend  mit Freundinnen viel unternommen hatte, auch in den Nächten. Sie hatte besonderen Gefallen an der Musik und am Basketball-Spiel. Nach ihrer Schulausbildung begann sie ein Medizinstudium.

Nur wenige Monate nach dem Beginn des Studiums, beendete sie es wieder, ließ alles zurück und verließ die „Welt“. Sie war 18 Jahre alt und trat in das Kloster der Klarissinnen von Lerma ein. - Ihr Bruder wurde Priester. Heute ist sie die Schwester des jetzigen Bischof von Ciudad, Rodrigo Raul Berzosa.

Die Nonnen von Lerma, die fast zwanzig Jahre keine Novizin mehr hatten, fingen sich mit Veronica, so ihr Ordensname, ein fröhliches und waches Mädchen ein. Sie war ein Rohdiamant, dessen „Heiligkeit“ wahrgenommen wird und durchscheinen durfte. In dieser Zeit erhielt sie oft Unterricht von einen alten Priester, der sie in das geistliche Leben einführte. Veronica war verliebt. Sie liebte Jesus. Und diese Liebe steckt an.

Bald nach ihren feierlichen Gelübden wurde sie nicht nur wegen ihrer Reinheit, ihrer Klarheit und ihrer Treue Novizenmeisterin, und sie erhielt damit eine zentrale Stellung in der Gemeinschaft. Schwester Veronica war eine starke Persönlichkeit und in der Lage, wie ein Magnet und ihre  Fähigkeiten nutzend, junge Frauen „zu verführen“, deren Berufung zu wecken und ihnen deutlich zu machen, wie wertvoll ihr Einsatz wäre.


Labels: , ,

Zölibat und Sex, 12

Einige Anmerkungen von Raphael Bonelli, 12

Der Zölibatäre kann sich neurotisch in sich selbst verheddern. 

Dann hat er den äußeren Freiraum nicht für die Liebe genutzt, und sein Herz ist kümmerlich eingegangen. So was ist schade und manchmal sogar peinlich. Aber Hand aufs Herz: ziemlich viele Leute sind komisch, zu mindestens hier in Wien. Auch viele Verheiratete. Ich erlebe jedenfalls auch viele bewundernswerte, fruchtbare und gelungene Leben unter den Zölibatären. 

Denken Sie an Johannes Paul II., oder Mutter Theresa... Mächtige Gestalten wie diese sind verheiratet gar nicht denkbar. Was wäre die Kirche ohne die vielen großherzigen Menschen, die sich Gott ganz hingegeben haben – mit ungeteiltem Herzen?


Mehr unter: http://www.kath.net/detail.php?id=33436

Labels: ,

Samstag, 22. Oktober 2011

Äbtissin Veronica, 1

Äbtissin Veronica Berzosa 
ist die Gründerin und Leiterin der neuen Ordensgemeinschaft 
"Jesu Communio"

Am Ende des Kongresses für die Neuevangelisierung am 15. und 16. Oktober im Vatikan wurden die Teilnehmer von Benedikt XVI. empfangen.  Dabei umarmte Veronica Berzosa den Heiligen Vater sehr herzlich, was manche Kommentatoren kritisch anmerkten. Mir hat dies gefallen. Und ich habe den Eindruck, auch Papst Benedikt. Dieses Video zeigt die Szene.

 
 
(Mehr zum Thema an den beiden nächsten Tagen)

Labels: ,

Zölibat und Sex, 11

Einige Anmerkungen von Raphael Bonelli, 11

Der Zölibatäre 
ist die Inkarnation schlechthin des „ungezähmten Mannes“, wie ihn John Eldredge so meisterhaft gezeichnet hat. 

Nur ein echter Mann kann ein guter Vater sein. 
Die Vaterschaft hat mehr Dimensionen als die Biologie: auch Gott ist im christlichen Glauben Vater. Wie schade, wenn ein Priester nur „einer von vielen“ sein will. Das ist eine Identitätskrise, die sich fälschlicherweise als Demut verkaufen will.

Wie traurig auch zu sehen, wie so manche „Zähmung“ auch noch in späten Jahren erfolgen kann, die dem Zölibatären die Kraft aus den Adern saugt und ihn harmlos macht: leer, entzaubert, entkernt, flach, leer, nichtssagend. Das kann eine ungeordnete emotionale Bindung sein, manchmal, aber nicht notwendigerweise auch erotischer Natur, eine stoffgebundene Sucht, wie beispielsweise der Alkohol, oder eine nicht-stoffgebundene Sucht, wie etwa die Internetsucht, Geltungssucht oder Kaufsucht. Jedenfalls ist dann die Power weg.






Mehr unter: http://www.kath.net/detail.php?id=33436

Labels: ,

Freitag, 21. Oktober 2011

Zölibat und Sex, 10

Einige Anmerkungen von Raphael Bonelli, 10

Gelungene zölibatäre Freiheit 

... hat eine starke Beziehungsfähigkeit zur Folge, die nicht aus der eigenen Bedürftigkeit resultiert und sich auch nicht auf wenige Familienangehörige beschränkt. Ungebunden kann er dem nahe sein, der ihn im Moment braucht, um sich dann aber auch wieder dem Nächsten zuwenden zu können. Väterliches, selbstloses Zuhören. Geschenk für die anderen zu sein, ohne was für sich selbst zu nehmen. Vater sein für alle. Die Fähigkeit, viele Menschen intensiv und selbstlos lieben zu können, vielen nahe zu sein, ohne dass wer eifersüchtig sein könnte.






Mehr unter: http://www.kath.net/detail.php?id=33436

Labels: ,

Donnerstag, 20. Oktober 2011

Zölibat und Sex, 9

Einige Anmerkungen von Raphael Bonelli, 9

Erfahrene, gute Ehen, 

... die ihre Krisen schon durchlebt und überlebt haben, wissen über die hohen persönliche Kompetenz des Zölibatären in Sachen Liebe Bescheid und begeben sich gerne in seine seelsorgliche Obhut. Ein gelungenes zölibatäres Leben ist voll Weisheit.

Interessant ist, dass das auch in der Ostkirche vom einfachen Volk so gesehen wird. Die Leute sind scharenweise in die ägyptische Wüste gepilgert, um einen Wüstenvater zu einem Wort zu bewegen. Das ist dann voll Verehrung niedergeschrieben worden, zum Beispiel von Cassian. 

Und umgekehrt lernen junge Menschen in guten Familien gesunde Religiosität, was es heißt, an andere zu denken, sich selbst zurückzunehmen. So kann eine zölibatäre Entscheidung vorbereitet werden, die ja ein hohes Maß an menschlicher Reife voraussetzt, die die meisten Teenager nicht haben.











Mehr unter: http://www.kath.net/detail.php?id=33436

Labels: ,

Mittwoch, 19. Oktober 2011

Was Liebe ist

Wer es verstehen möchte, kann es verstehen ...




Labels: ,

Zölibat und Sex, 8

Einige Anmerkungen von Raphael Bonelli, 8


Zölibat funktioniert nur bei Hochschätzung der Ehe 

... und der menschlichen Sexualität. Wer die zwischenmenschliche, erotische Liebe und die Ehe nicht schätzt, missbraucht die Form des Zölibats und verdunkelt seine Leuchtkraft. Der Papst hat kürzlich wieder klargestellt, das nur der Priester werden soll, der auch das natürliche Verlangen nach der Ehe spürt. Die traurigen Missbrauchsfälle haben gezeigt, dass nur ehefähige Männer zum Zölibat fähig sind. Hier sind die Bischöfe aufgerufen, unter den Seminaristen die richtige Auswahl zu treffen.



Mehr unter: http://www.kath.net/detail.php?id=33436

Labels: ,

Dienstag, 18. Oktober 2011

Trappistinnen - Aleppo (Syrien)

Im März 2005 ließ sich eine kleine Gruppe von Schwestern aus dem italienischen Trappistinnen-Kloster Valserana in Aleppo (Syrien) nieder, um dort eine neue trappistische Gemeinschaft ins Leben zu rufen.


Ursprünglicher Ausgangspunkt für diese Gründung war der Wunsch, an das Erbe der 1996 ermordeten sieben Trappisten anzuknüpfen. Denn deren Leben und deren Liebe galt allen Menschen in ihrer Umgebung, seien es Christen oder Muslime.



In Aleppo, mit seinen alten christlichen Wurzeln, wurde den Schwestern bewusst, wie wichtig die Unterstützung der arabischen Christen im Mittleren Orient ist. Bei der Gründung des Klosters Beata Maria Fons Pacis konnten sie auf die Hilfe des lateinischen apostolischen Vikars und des maronitischen Bischofs von Tartous zählen.



Mit der großen Hilfe vieler Freunde gelang es, auf einem Hügel des maronitischen Fleckens Azeir, nahe der libanesischen Grenze, ein Grundstück zu erwerben. - Im März 2008 wurde nach dem Gottesdienst in einer feierlichen Prozession mit der örtlichen Bevölkerung das Gründungskreuz auf dem höchsten Punkt des Grundstücks errichtet.


Labels:

Zölibat und Sex, 7

Einige Anmerkungen von Raphael Bonelli, 7


Ehe und Zölibat, widersprechen ...

... der pseudopsychologischen Dogmatik der 70er Jahre, dass jeder zuerst an sich und seine Bedürfnisse leben kann, sich abgrenzen muss, sich selbst verwirklichen, keinesfalls altruistisch sein darf. Die Ehen, die nach solchen Prinzipien ausgerichtet werden, scheitern in den ersten Jahren, und Klöster, die sich so einen ideologisierten Psychologen reingeholt haben, haben sich schnell geleert. Reihenweise haben Priester in den 70er und 80er Jahren auf „Selbstfindungsseminaren“ ihre Berufung – und damit ironischerweise ihr „Selbst“ - verloren.



Mehr unter: http://www.kath.net/detail.php?id=33436

Labels: ,