Fest der „Wundertätigen Medaille“
27. November
Zur
Geschichte des Festes
Ein
Fest zu Ehren Unserer Lieben Frau von der Wundertätigen Medaille wurde erstmals
im Jahre 1880 gefeiert. 50 Jahre zuvor war nämlich die Mutter Gottes der
Schwester Katharina Laboure in Paris erschienen, und zwar in einem Bilde, wie
es die Wundertätige Medaille auf ihre Anweisung hin beiderseitig zeigt. Unter
dem 9.Juli dieses Jahres beantwortete Papst Leo XIII. ein Bittgesuch des
Generalsuperiors Antoine Fiat CM. durch Gewährung eines vollkommenen Ablasses
für jeden, der am 27. November eine Kirche oder Kapelle der Lazaristen oder
Barmherzigen Schwestern besuche, sowie einen weiteren Ablass von 100 Tagen für
jeden Besuch der genannten Kirchen und Kapellen in der Zeit zwischen dem 28.
November und dem 28. Dezember. Außerdem gestattete er für den 27. November dass
jeder Priester in diesen Gotteshäusern die heilige Messe von der Unbefleckten
Empfängnis feiere.
Durch
diesen Erfolg ermutigt, wagte der Generalsuperior es, bei der Ritenkongregation
um die Gewährung einer jährlichen Festfeier vorstellig zu werden. An der Spitze
der Ritenkongregation stand damals Kardinal Aloisi Masella. Dieser, ein großer
Verehrer Unserer Lieben Frau von der Medaille, fand es schon lange
unverständlich, dass man ein solches Gnadenmittel nicht mehr ins Licht rücke.
Er tat darum seinerseits alles, dem Gesuch des Generalsuperiors zum Erfolg zu
verhelfen. Am 10. Juli 1894 gab die Heilige Ritenkongregation eine günstige
Antwort und beauftragte ihren eigenen Präfekten mit der Redaktion von Officium
und Messe. Schon am 23. Juli 1894 approbierte Leo XIII. diese und gestattete
die Feier eines Festes Unserer Lieben Frau von der Wundertätigen Medaille am
27. November jeden Jahres, und zwar für die Lazaristen als Doppelfest zweiter Klasse
und als Doppelfest dritter Klasse für alle Diözesen und religiösen
Genossenschaften, die das Fest übernehmen wollten.
+++
Zeigt
man einem modern eingestellten Menschen eine Wundertätige Medaille, dann wird
er sich höchstwahrscheinlich mitleidig lächelnd abwenden und die Rückständigkeit
bedauern, auch wenn er selbst sein Maskottchen am Wagen baumeln lässt und das
Horoskop ihm Lebensweiser ist. In solchen Gebräuchen muss doch eine Ursehnsucht
des Menschen zum Ausdruck kommen, sonst wären sie nicht bei alt und jung, bei
reich und arm, bei Gläubigen wie Ungläubigen im Schwange.
Es
wird wohl Ausdruck dafür sein, dass des Menschen Lebensweg durch Wagnis und Ungewissheit
gezeichnet ist. Ungewissheit aber erzeugt Angst und Furcht, beklemmt das Herz,
macht zage den Schritt. Wie wir bei unsicherem Schritt uns. des Stockes
bedienen, wie wir in den Wagnissen des menschlichen Lebens durch vielerlei
Versicherungen uns zu schützen suchen, so möchten wir auch bei den Gefahren,
gegen die wir keine Hilfe wissen, durch den Schutz höherer Mächte uns
versichern; denn dass unser wagnisreiches Leben auch von solchen mitbestimmt ist,
das fühlen wir mit sicherem Instinkt.
Wer
kann es da dem Gläubigen verargen, wenn er seine Sicherungen dorther holt, wo
er die Mächte seines Lebens lebendig weiß, aus der himmlischen Welt. Gewiss
gibt er sich gläubig hin in Gottes heilige Vorsehung, aber menschlich ist es
doch, wenn er Greifbareres spüren möchte. Wohl beginnt er nichts ohne den Namen
des Herrn, aber echt menschlich ist's doch, ein sichtbares Unterpfand. dieses
Segens bei sich zu tragen.
Gott
wäre fürwahr nicht der liebevolle Schöpfer seines geliebten Menschengeschöpfes,
wenn er diesem Zuge seines Herzens nicht entgegenkäme, den er doch
hineingelegt. Unsere Kirche wäre nicht mehr die weise Erzieherin, wenn sie unserm
Bangen keinen Ausweg schaffte. Darum verband Gott seinen Segen mit: sichtbaren
Zeichen. Darum schuf unsere Mutter, die Kirche, die Menge der geweihten Dinge,
mittels deren Gottes heilige Macht und die Fürsprache der Kirche den bösen
Gewalten Halt gebieten will, wenn man sie gläubigfromm gebraucht.
Sollte
die himmlische Mutter es anders halten? Sollte nicht ihr mütterliches Herz mehr
als alle Gewalten und Kräfte des Himmels darauf bedacht sein, den zagenden und
bangenden Kindern zu helfen, so zu helfen, wie es unserm Empfinden entspricht? Verstehen
wir nun, was die Wundertätige Medaille will? Verstehen wir nun, warum mit so
manchen geheiligten Versicherungen Mariens Name so eng verknüpft ist?
Gebrauchen wir sie demnach getrost! Aber lasst sie uns nicht so gebrauchen wie
der ungläubige Aber gläubige seinen Popanz, sondern in heiligfestem Glauben an
Gottes Macht, in heilig-sicherem Vertrauen auf Mariens Schutz und in ehrlichem
Streben um ein echt christliches Leben!
Kirchengebet
Herr
Jesus Christus, Du hast
durch
zahllose Wunder kundtun wollen,
dass
die allerseligste Jungfrau Maria, Deine Mutter,
von
ihrem Ursprung an unbefleckt ist.
Lass
uns, die wir ständig ihren Schutz erflehen,
die
ewigen Freuden erlangen.
(nach:
C. Feckes, So feiert dich die Kirche, Steijl 1954)
![]() |
Die
wundertätige Medaille
|
Labels: Foto, Kirche, Liturgie, Muttergottes
0 Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Abonnieren Kommentare zum Post [Atom]
<< Startseite