Montag, 22. Oktober 2012

Lesungen und andere Übungen heiligen uns nur insofern, als sie für uns Kanäle sind, durch die Gottes Wirken uns zuströmt (3 von 7)

Verpflichtet der göttliche Wille in einem bestimmten Augenblick zu einer Lesung, so entsteht durch diese Lesung im Innern der Seele die Vollkommenheit. Treibt derselbe göttliche Wille dazu an, die Lesung mit der Beschauung zu vertauschen, so ist es diese, die im Herzen den neuen Menschen formt; eine Lesung wäre dann nutzlos, ja nachteilig. Ruft mich der göttliche Wille von der Betrachtung zum Beichthören weg, sei es für noch so lange, so gestaltet die Pflicht Jesus Christus in mir. Die Wonnen der Beschauung könnten ihn dann nur aus meinem Innern vertreiben.


(Jean-Pierre de Caussade, Hingabe an Gottes Vorsehung, 1.Buch: Die Tugend der Hingabe, 1.Kapitel, 5)
Der Jesuit Jean Pierre de Caussade lebte vom 7.3.1675-8.12.1751.
Nach ihm besteht die ganze Vollkommenheit eines Menschen zuerst darin, sich selber in jedem Augenblick rückhaltlos Gottes Willen und Gnadenführung hinzugeben und stets zu handeln in vollkommener Übereinstimmung mit Gottes Willen.

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