Fest „Wunderbare Mutter“
20. Oktober
Zur
Geschichte des Festes: Von einer Ordensfrau im Dreifaltigkeitskloster vom
Heiligsten Herzen in Rom wurde 1844 ein Marienbild gemalt, über dem ein
himmlischer Glanz zu liegen schien. Gar bald hörte Pius IX. von mehreren
Wundern, besonders von Krankenheilungen, die vor diesem Bilde geschehen seien.
Er selber besuchte daraufhin das Kloster und kniete betend vor diesem Bilde.
Dies geschah am 20. Oktober 1846. Er erlaubte dann dem Dreifaltigkeitskloster
die Feier eines eigenen Festes unter dem Titel: Mater admirabilis. - 1893 wurde
dem ganzen Orden der Schwestern vom Heiligsten Herzen dieses Fest gestattet und
ein eigenes Meßformular geschenkt. Es blieb aber dieses Marienfest nicht auf
den Orden beschränkt. Auch andere Ordensgemeinschaften und Diözesen erbaten und
erhielten in Rom die Erlaubnis zu dieser Festfeier.
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Wenn
wir nicht mehr wissen, wie wir es ausdrücken sollen, wenn etwas unser Begreifen
übersteigt, dann sagen wir: „Wunderbar!" Darum gehört dieses Wort auch zu
der alles Verstehen übersteigenden Mutterschaft Mariens. „Du wunderbare Mutter!"
lautet daher ein Anruf der Lauretanischen Litanei. Frommer Sinn hat diese
Aussage noch zu übersteigern unternommen; denn es gibt seit Jahrhunderten schon
ein Gnadenbild der „dreimal wunderbaren Mutter." Viele grüßen auch heute
die Jungfrau-Mutter mit diesem Gruße. Damit will man ein Ähnliches aussagen
wie, wenn man Gott den dreimal Heiligen nennt, wenn dreimal das Kyrie
erschallt, wenn dreimal das Agnus Dei gebetet wird. Es soll eine unvorstellbare
Steigerung ausdrücken. So wunderbar ist demnach Mariens Gottesmutterschaft,
dass man es nicht richtig auszudrücken vermag, wie wunderbar sie ist.
Nicht
verwunderlich daher, wenn die Lobredner Mariens nicht mehr wussten, woher sie
die Bilder und Vergleiche nehmen sollten, um die Erhabenheit einer Gottesmutterschaft
zu besingen. Da lässt man alle Heiligen, ja alle reinen Geister des Himmels wie
ein Nichts vor ihr verschwinden.
„Nichts
ist in der Welt von solcher Art wie die Gottesgebärerin Maria. Durcheilen wir
in Gedanken alle Geschöpfe, und dann sagt mir, ob es etwas gibt, das der
Jungfrau und Gottesgebärerin gleicht oder sie gar übertrifft. Durchstreife die
Erde, schau auf das Meer, durchforsche die Luft, dring bis in die Himmel, beachte
alle unsichtbaren Kräfte und schau, ob in aller Welt ähnlich Wunderbares zu finden
ist" (Proklus von Konstantinopel).
„Du
bist der Schmuck des Menschengeschlechtes. Du hast die Ordnungen der Engel
überschritten. Du hast den Glanz der Erzengel verdunkelt. Du hast die erhabenen
Sitze der Throne unter dich gebracht. Du hast die Höhe der Herrschaften
heruntergeschraubt. Du bist der Herrschaft der Fürsten vorangeeilt. Du hast die
Kräfte der Gewalten geschwächt. Du bist gewaltiger als alle Kräfte. Du hast den
scharfen Blick der Cherubim mit deinen irdischen Augen besiegt. Du hast den
Flug der Seraphim, die doch sechs Flügel haben, durch die Flügel deines Geistes
überflügelt. Kurz: du hast alle Geschöpfe übertroffen" (Sophronius von
Jerusalem).
Noch
weiter als die Wirklichkeit reicht das, was der Verstand sich an Herrlichem ausdenken
könnte. Aber auch das verblasst vor der Erhabenheit einer Gottesmutterschaft.
„Gleichwie Gott zu begreifen und auszusprechen
unmöglich ist, so übersteigt das große Geheimnis der Gottesgebärerin jeden
Verstand und jede Zunge" (Basilius von Seleucia).
„Deine Erhabenheit geht über
Engelverstand" (Germanus von Konstantinopel).
„Nichts Erhabeneres könnte gedacht werden als
eine Gottesmutter", erklärt der hl. Bonaventura.
Ja,
wenn es so ist, dann kann man freilich nur noch die unendliche Majestät Gottes
selbst herbeirufen, um auszudrücken, wie erhaben die dreimal wunderbare Mutter
ist, die den zweiten Platz nach der Gottheit innehat" (Ephräm).
"Nichts ist
Maria gleich, nichts außer Gott, der größer ist als sie" (Anselm). Pius
XI. hat es
lehramtlich bestätigt: "Aus dem Geheimnis der göttlichen Mutterschaft
fließt
Mariens
einzigartige Gnade und ihre nächst Gott höchste Würdigkeit."
"Wahrlich
Großes hat an mir getan der Allmächtige."
Kirchengebet
Gott,
in den Anordnungen Deiner Vorsehung
kannst
Du Dich nicht irren;
wir
bitten Dich flehentlich,
wende
auf die Fürbitte Mariä der seligen Jungfrau
und
Mutter Deines Sohnes, von uns alles
Schädliche
ab und gewähre uns alles Heilsame.
(nach:
C. Feckes, So feiert dich die Kirche, Steijl 1954)
Dreimal wunderbare Mutter |
Labels: Foto, Kirche, Liturgie, Muttergottes
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