Lesungen und andere Übungen heiligen uns nur insofern, als sie für uns Kanäle sind, durch die Gottes Wirken uns zuströmt (2 von 7)
Die Anordnungen Gottes, sein göttlicher Wille: sie bilden das geistliche Leben der Seele, gleichgültig in welcher Gestalt die Seele sie aufnimmt oder empfängt.
Wie
immer dieser göttliche Wille den Geist anspricht, er nährt die Seele.
Unaufhörlich lässt er sie wachsen, indem er ihr das Beste für den Augenblick
zuteilt. Nicht dieses oder jenes bringt also segensreiche Wirkungen hervor,
sondern was Gott im Augenblick will. Was im verflossenen Moment am besten war,
ist es gegenwärtig nicht mehr. Der Wille Gottes fehlt nun. Er erscheint jetzt
in anderer Gestalt, nämlich als Pflicht des gegenwärtigen Augenblicks. Und
diese Pflicht, in welcher Gestalt immer sie auftritt, bildet das, was die Seele
zurzeit am meisten heiligt.
(Jean-Pierre
de Caussade, Hingabe an Gottes Vorsehung, 1.Buch: Die Tugend der Hingabe, 1.Kapitel,
5)
Der
Jesuit Jean Pierre de Caussade lebte vom 7.3.1675-8.12.1751.
Nach
ihm besteht die ganze Vollkommenheit eines Menschen zuerst darin, sich selber
in jedem Augenblick rückhaltlos Gottes Willen und Gnadenführung hinzugeben und
stets zu handeln in vollkommener Übereinstimmung mit Gottes Willen.
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