Sonntag, 9. September 2012

Papst Benedikt und der heilige Charbel Maklouf (7 von 9)



Am 13. Februar 1875 starb der Einsiedler, der Pater Charbel betreut hatte. Die Eremitage war verwaist, und Pater Charbel bat, sich dorthin zurückziehen zu dürfen; doch sein Oberer zögerte. Er nahm eine dicke Akte von seinem Schreibtisch und gab sie Pater Charbel: „Wollen Sie mir bitte einen Bericht über diese Arbeit schreiben? Es ist dringend. Sie dürfen auch nachts arbeiten, wenn nötig.“ Der Pater zog sich mit der Akte zurück und ging in der Küche vorbei, um seine leere Öllampe auffüllen zu lassen. Einer der Dienstboten wollte ihm einen Streich spielen und füllte Wasser hinein. Der Pater zündete die Lampe an und machte sich an die Arbeit. Der Dienstbote war bass erstaunt: Die Lampe brannte, als wäre sie mit Öl gefüllt worden! Er lief zum Pater Superior, gestand ihm den Streich und berichtete von dessen unerwartetem Resultat. Der Superior ging daraufhin selbst zu Pater Charbel, machte ihm (trotz seiner Ausnahmegenehmigung) Vorhaltungen, weil er so lange arbeitete, und nahm ihm die Lampe weg. Pater Charbel versuchte gar nicht erst, sich zu rechtfertigen, sondern bat um Christi Liebe willen um Vergebung. Der Obere kehrte in seine Zelle zurück und stellte fest, dass die Lampe wirklich nur Wasser enthielt. 

Dieses übernatürliche Phänomen wertete er als Hinweis dafür, dass Pater Charbels spirituelles Leben authentisch war, und erlaubte ihm, sich in die Einsiedelei zurückzuziehen. Pater Charbel lebte 23 Jahre dort und ging nur selten aus dem Haus, um seelsorgerliche Aufgaben in der Umgebung zu erledigen.

Der Eremit bezeugt den absoluten Primat Gottes. Er zeigt einer durch Götzen (Lust, Geld, Gier) irregeführten Welt, dass Gott das einzige Ziel des Menschen ist. Der Einzige, der allein genügt. Der Eremit ist nicht auf sich selbst gestellt. Er folgt einer präzisen Regel, einer festgelegten Disziplin und lebt ständig unter der Aufsicht eines Vorgesetzten. Die Askese Pater Charbels war schlicht, hatte nichts Theatralisches, nichts Spektakuläres an sich. In seiner Seele fand sich keine Verhärtung, sondern vielmehr ein Hören auf den Heiligen Geist, eine tiefe Inbrunst, eine erstaunliche Einfalt des Herzens und eine kindliche Hingabe an Christus.

Pater Charbel betete für jeden, der ihm anempfohlen oder zu ihm geführt wurde. Einmal brachte man einen geistig verwirrten Mann zu ihm, der für sich und andere zur Gefahr worden war. Pater Charbel führte ihn in die Kapelle und las dort das Evangelium über seinem Kopf. Der Mann war auf der Stelle geheilt!

***
7.Tag

+Vater unser.
+Gegrüßet seist du Maria.

Allmächtiger Gott, du leitest die Kirche durch große und heilige Männer und sicherst ihren Bestand auf dem Felsen des heiligen Petrus.

-Festige uns in der Treue zur Kirche des heiligen Petrus.
Wir bitten dich, erhöre uns!
-Schütze uns auf dem Fundament deiner Kirche vor allem Irrtum.
Wir bitten dich, erhöre uns!
-Rette das Werk deiner Gnade vor allem irdischen Verderbnis.
Wir bitten dich, erhöre uns!
-Gib uns die Einheit des Glaubens und der Verkündigung.
Wir bitten dich, erhöre uns!
-Nimm alle unsere Furcht und Scheu vor dem Geheimnis des Kreuzes.
Wir bitten dich, erhöre uns!
-Nimm uns auch alle Furcht vor den Nachstellungen und Verfolgungen dieser Welt.
Wir bitten dich, erhöre uns!
-Erwecke in uns den Mut eines unerschütterlichen Bekenntnisses.
Wir bitten dich, erhöre uns!

Großer Gott, unbegreiflich sind dem Menschen deine Wege. Mut und Entschlossenheit hast du deinen Heiligen gegeben und sie stark gemacht für den Kampf gegen die Feinde des Glaubens. Stärke unseren Papst Benedikt XVI. auf seiner Missionsreise in den Libanon und bewahre ihn auf die Fürsprache des heiligen Charbel vor allem Übel. Amen.

Heiliger Charbel, bitte für Papst Benedikt!

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