Wahrer Humanismus
Aber
es ist das eschatologische Gleichgewicht der Auferstehung, und der einzige Weg,
es zu erreichen, bleibt immer das Kreuz. Jedes andere Gleichgewicht, und wäre
es auch annehmbar, was es aber nicht ist, wäre in den Augen des Mönchs schlicht
und einfach ein Versumpfen.
Daher
flieht er die Ruhe, das Sich-Einrichten als die unerlässliche Lähmung des
Aufschwunges, der ihn zu Gott emporhebt. Dass dieser notwendig schmerzhaft ist,
wird uns mehr und mehr klar. Aber dieser Schmerz entreißt uns der tödlichen
Starrheit. Daher ist das Mönchstum der einzige wahre Humanismus, der den
Menschen von Grund auf und für immer rettet. Aber es kommt daher, dass es ein
entschieden eschatologischer Humanismus ist. Unter dieser Bezeichnung wird er
denen, die Gesundheit mit der wenigstens scheinbaren Anpassung an die Welt
verwechseln, immer ungesund erscheinen.
(Aus
dem Kapitel: Busse und Abtötung, in: Louis Bouyer, Vom Geist des Mönchtums,
Otto Müller Verlag 1958, S.222)
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