Samstag, 25. August 2012

Wahrer Humanismus


Aber es ist das eschatologische Gleichgewicht der Auferstehung, und der einzige Weg, es zu erreichen, bleibt immer das Kreuz. Jedes andere Gleichgewicht, und wäre es auch annehmbar, was es aber nicht ist, wäre in den Augen des Mönchs schlicht und einfach ein Versumpfen.

Daher flieht er die Ruhe, das Sich-Einrichten als die unerlässliche Lähmung des Aufschwunges, der ihn zu Gott emporhebt. Dass dieser notwendig schmerzhaft ist, wird uns mehr und mehr klar. Aber dieser Schmerz entreißt uns der tödlichen Starrheit. Daher ist das Mönchstum der einzige wahre Humanismus, der den Menschen von Grund auf und für immer rettet. Aber es kommt daher, dass es ein entschieden eschatologischer Humanismus ist. Unter dieser Bezeichnung wird er denen, die Gesundheit mit der wenigstens scheinbaren Anpassung an die Welt verwechseln, immer ungesund erscheinen.

(Aus dem Kapitel: Busse und Abtötung, in: Louis Bouyer, Vom Geist des Mönchtums, Otto Müller Verlag 1958, S.222)

Labels: , , ,

0 Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Abonnieren Kommentare zum Post [Atom]

<< Startseite