Uneinigkeit zwischen Mensch und Gott
Man
könnte sich hier fragen, ob diese Entwicklung und systematische
Aufrechterhaltung des schmerzlichen Bewusstseins einer tiefgehenden Uneinigkeit
zwischen uns und Gott auf die Dauer nicht der „hesychia“ entgegengesetzt ist,
der tiefen Sicherheit eines Lebens der Vereinigung mit ihm, das das Ziel des
Gebetes ist. Newman hebt diese Verwirrung auf in einer seiner ebenso
schmiegsamen wie festen Formulierungen, welche sein Geheimnis darstellen. „To be
ease”, sagt er, “is to be unsafe”. Man könnte übertragen: „Sich dem Wohlleben
hingeben, heißt den wahren Frieden ausschließen." Das Beten des Namens
Jesu, von dem wir gesprochen haben und das uns zur vollkommenen Ruhe in ihm
führt, stützt sich im Gegenteil auf den Akt einer immer tieferen Demut.
(Aus
dem Kapitel: Busse und Abtötung, in: Louis Bouyer, Vom Geist des Mönchtums,
Otto Müller Verlag 1958, S.219f)
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