Mittwoch, 15. August 2012

Gebrochene Natur


Die Natur des Menschen ist eine gebrochene Natur. Wenn man sie nicht verwundet, verwundet sie sich selbst. Dies lassen uns derartige Beobachtungen erkennen. Sie lassen uns ahnen, dass die Narrheit der Askese vielleicht die einzige wahre Weisheit sein wird, aber sie sagen uns nicht warum. Das kann allein die Schau des Glaubens. Beachten wir, dass die drei wesentlichen Abtötungen: in der Nahrung, in der Bequemlichkeit, im Schlaf, sich in verschiedenen Formen auf dieselbe Sache ausrichten. Sie messen der Angleichung, dem „Sich einrichten“, der friedlichen und befriedigenden Freude an dieser Welt eine Schuld bei. Warum nur ist es von solcher Bedeutung, dass der Mönch, dass der Mensch, der Gott sucht, sich dem verweigert, was, es sei noch einmal betont, so natürlich erscheint!

(Aus dem Kapitel: Busse und Abtötung, in: Louis Bouyer, Vom Geist des Mönchtums, Otto Müller Verlag 1958, S.217)

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