Gebrochene Natur
Die
Natur des Menschen ist eine gebrochene Natur. Wenn man sie nicht verwundet,
verwundet sie sich selbst. Dies lassen uns derartige Beobachtungen erkennen.
Sie lassen uns ahnen, dass die Narrheit der Askese vielleicht die einzige wahre
Weisheit sein wird, aber sie sagen uns nicht warum. Das kann allein die Schau
des Glaubens. Beachten wir, dass die drei wesentlichen Abtötungen: in der
Nahrung, in der Bequemlichkeit, im Schlaf, sich in verschiedenen Formen auf
dieselbe Sache ausrichten. Sie messen der Angleichung, dem „Sich einrichten“,
der friedlichen und befriedigenden Freude an dieser Welt eine Schuld bei. Warum
nur ist es von solcher Bedeutung, dass der Mönch, dass der Mensch, der Gott
sucht, sich dem verweigert, was, es sei noch einmal betont, so natürlich
erscheint!
(Aus
dem Kapitel: Busse und Abtötung, in: Louis Bouyer, Vom Geist des Mönchtums,
Otto Müller Verlag 1958, S.217)
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