Fest „Maria, Zuflucht der Sünder“
13. August
Zur
Geschichte des Festes
Wir
verstehen es sehr wohl, wenn an vielen Orten in vielen Diözesen Maria verehrt
und ein eigenes Marienfest gefeiert wird unter dem Titel "Zuflucht der
Sünder". Denn es ist ganz natürlich, dass der sündenbeladene Mensch immer
wieder sich hingezogen fühlt zur makellosen, von Gott so einzigartig bewahrten
Jungfrau Maria, die uns den Erlöser von Schuld und Sünde geboren.
Außerdem
hat Maria sich im Laufe der Kirchengeschichte oft wunderbar bewährt als die
„Zuflucht der Sünder". Wie viele Menschen verdanken der Gottesmutter ihre
Befreiung von drückender Sündenlast. Gerade dafür sind alle marianischen
Gnadenorte ein unleugbarer Beweis.
Das
Partikularfest „Maria, Zuflucht der Sünder“ hat nichts mit den Marienfesten zu
den „13ten eines Monats“ zu tun, nichts mit den Erscheinungen von Fatima. Es
geht wohl zurück auf das Jahr 1385, als vor der großen portugiesischen
Entscheidungsschlacht zu Aljubarotta, der Feldherr Dom Nuno den Schutz Mariens
anrief und der König gelobte eine Klostergründung zu Ehren Unserer Lieben Frau zu
Batalha zu stiften. Mehrere Kirchen und Wallfahrtsorte deutscher Sprache tragen
den Titel „Maria, Zuflucht der Sünder“.
Besonders
im Orden der Redemptoristen wurde die Verehrung der Gottesmutter unter diesem
Titel nachgeeifert; ebenso bei den Missionaren vom Unbefleckten Herzen Mariä.
In Ecuador erfreut sich dieses Fest einer besonderen Beliebtheit. In den Jahren
1886 und 1909 schenkte die Ritenkongregation diesem Marienfest ein eigenes
Meßformular und eigene kirchliche Tagzeiten.
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Es
ist etwas Eigenartiges um das Verhältnis des Sünders zu Maria. Eigentlich
müsste es ihn wegtreiben von ihr. Denn sie ist die Sündenlose; sie ist die
Makellose; sie ist die Tugendreiche. Sie schwebt in Regionen, die dem Sünder
ganz ferne liegen. Sie ist der gültige Beweis dafür, dass mit der Gnade des
Herrn ein Leben ohne Sünde keine bloße Wahnvorstellung ist. Sie weist ihn immer
darauf hin, wie fruchtbar der Mensch mit Gottes Kraft in seinen Werken werden
kann. Maria erscheint ihm doch als das heiligste der Geschöpfe, in dem Gottes
Ganz-anders-Sein sein herrlichstes Widerleuchten gefunden hat. Ganze Welten
sind es, ungeheure Abgründe, die den Sünder von Maria trennen. Und doch beweist
es die Geschichte der Seelen, und doch bezeugt es jeder marianische
Wallfahrtsort. Wie ein Magnet zieht die Jungfrau den Sünder an und gerade ihn.
Wie hätte man ihr sonst als Ehrentitel verleihen können: Zuflucht der Sünder?
Gegensätze
ziehen sich an, sagt der Volksmund. Das mag auch hier der Fall sein. Nur dann
aber kann es so sein, wenn der negative Pol von Natur aus eine Richtung auf den
positiven in sich trägt und wohl auch umgekehrt. Ob das nicht den Schleier von
unserm Geheimnisse lüftet ? Was eben Maria in sich verkörpert, das ist es
gerade, worauf der Sünder in seinem Herzen veranlagt ist. Nicht zum Bösen,
sondern zum Guten geht des Menschen Herz, das vom Schein des Guten, der noch im
Bösen aufleuchtet, so leicht getäuscht wird. Nicht nach unten strebt der Mensch,
der in aufgerichteter Gestalt über diese Erde wandelt, sondern nach oben, zum
Vater der Lichter hin. Nicht bei Schmutz und Unrat fühlt er sich wohl, sondern
dort ist sein Gefallen, wo Sauberkeit und Schmuck ihn erfreuen. Der sündige
Mensch hat sich gleichsam nur vertan, fiel einem Irrtum anheim. Scheingold hielt
er für Gold, äußeren Aufputz für inneren Wert. Darum zieht es ihn auch auf
seinem Irrwege mit unheimlicher Macht, wenn er in Maria in stärkster Weise dem
begegnet, wonach sein Herz begehrt.
Das
allein täte es jedoch nicht; denn was nützte es dem Sünder, unfruchtbare Tränen
zu vergießen über das, was nicht mehr zu ändern ist? Mariens Fürbitte aber
verspricht ihm Vergebung, Mariens Huld führt ihn zur Änderung. Hoffnung regt
sich in ihm bei der Mutter der Barmherzigkeit. Einer Mutter Herz zürnt nicht
ewiglich. Einer Mutter Liebe versagt ja nie. Einer Mutter Mund entschuldigt gern.
Die Mutter hilft gewiss. Der Mutter Hände pflegen sanft. Die Mutter schützt vor
des Vaters Zorn. Wer der himmlischen Mutter Hand ergreift, gelangt zu Gott,
wäre auch seine Seele schwarz wie die Nacht. Dafür sind unsere Marien-
Wallfahrtsorte ein sehr deutlicher Beweis! Zuflucht der Sünder, des Heiles
Port!
Wen
dünkt es bei solcher Sicht nicht wahrscheinlich, dass ein Sünder, der aus Angst
vor der Hoheit des Herrn nicht mehr glaubt wagen zu dürfen, wie der verlorene
Sohn zum Vater des Erbarmens heimzukehren, dennoch mit seinen sündigen Lippen
zu sprechen beginnt: Bitte für uns arme Sünder jetzt! Wer aber noch betet,
erhält auch noch Gnaden. Wer beharrlich betet, wird erhört. Hier offenbart sich
ein gar feiner Gottesplan, der tausendfach bestätigt ist: In letzter Stunde
steht Maria dem Sünder bei, auf dessen Lippen das Ave nicht erstorben ist.
Darum: Zuflucht der Sünder bitte für uns Sünder jetzt und in der Stunde unseres
Todes!
Allmächtiger
und barmherziger Gott,
Du
schenkst den Sündern in Maria, der seligen
allzeit
reinen Jungfrau, eine Zuflucht und Hilfe.
Lass
uns unter ihrem Schutz, von aller Schuld befreit,
der
seligen Wirkung Deiner Barmherzigkeit
teilhaftig
werden.
(nach: C. Feckes, So feiert
dich die Kirche, Steijl 1954)
michelangelo-pieta, Rom, St. Peter
Quelle_httpcatholiclane.com
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Labels: Foto, Liturgie, Muttergottes
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