Fasten
Der Mönch schränkt sich zuerst in seiner Nahrung ein.
Man
beachte, dass es hier nicht bloß um eine rein psychologische Aszese geht, auf
welche die Modernen alle Abtötungen dieser Art nur zu gerne reduzieren möchten.
Die
frühen Mönche strebten nicht nur und nicht direkt eine Abtötung des
Geschmackssinnes an. Dazu hätte die Einfachheit des Mahles genügt. Was sie
verhindern wollten, war das grundsätzliche Ziel jeder Ernährung: die Sattheit.
Ihre
Nahrungsaskese bekämpft jenes Wohlbehagen, das auf eine wenn auch nicht
übertriebene, so doch auf eine gute Mahlzeit, die wir als normal bezeichnen
müssen, folgt. Entweder bedeutet dies nichts oder dass sie genau auf die
Befriedigung der Natur verzichtet. Und genau das will das Wort Abtötung
besagen, oder es bleibt ein übertriebener und abseitiger Ausdruck.
(Aus
dem Kapitel: Busse und Abtötung, in: Louis Bouyer, Vom Geist des Mönchtums,
Otto Müller Verlag 1958, S.216)
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