Noch allgemeiner
Sein
Ziel kann nie jene harmonische Ausgeglichenheit zwischen Leib und Seele sein,
die die "christlichen" Humanisten seit dem 16. Jahrhundert
vorschlagen.
Der
Mönch weiß von vornherein, dass ein solches Ausgewogensein ein Hirngespinst
ist. Man kann nicht daran glauben, ohne die durch die Sünde hervorgerufenen
Bedingungen des menschlichen Lebens zu verkennen. „Der Geist in uns kämpft
wider das Fleisch und das Fleisch wider den Geist."
Das
bedeutet zweifellos nicht, dass Seele und Leib unversöhnliche Feinde sind. Aber
es bedeutet, dass die Seele, wenigstens im gegenwärtigen Leben, im Sinne des
heiligen Paulus „den Leib hart behandeln und ihn unterwerfen muss".
Das
soll nicht heißen, dass nicht auch der Mönch ein gewisses Gleichgewicht
anstrebt.
(Aus
dem Kapitel: Busse und Abtötung, in: Louis Bouyer, Vom Geist des Mönchtums,
Otto Müller Verlag 1958, S.221)
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