Freitag, 24. August 2012

Noch allgemeiner


Sein Ziel kann nie jene harmonische Ausgeglichenheit zwischen Leib und Seele sein, die die "christlichen" Humanisten seit dem 16. Jahrhundert vorschlagen.

Der Mönch weiß von vornherein, dass ein solches Ausgewogensein ein Hirngespinst ist. Man kann nicht daran glauben, ohne die durch die Sünde hervorgerufenen Bedingungen des menschlichen Lebens zu verkennen. „Der Geist in uns kämpft wider das Fleisch und das Fleisch wider den Geist."

Das bedeutet zweifellos nicht, dass Seele und Leib unversöhnliche Feinde sind. Aber es bedeutet, dass die Seele, wenigstens im gegenwärtigen Leben, im Sinne des heiligen Paulus „den Leib hart behandeln und ihn unterwerfen muss".

Das soll nicht heißen, dass nicht auch der Mönch ein gewisses Gleichgewicht anstrebt.

(Aus dem Kapitel: Busse und Abtötung, in: Louis Bouyer, Vom Geist des Mönchtums, Otto Müller Verlag 1958, S.221)

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