Herz-Maria-Fest
22. August
Zur
Geschichte des Festes
Dieses
Fest verdankt seine Einführung dem glühenden Eifer des Pater John Eudes, des
Gründers der Gesellschaft Jesu und Mariä. Schon seit 1646 feierte er in seiner
Genossenschaft das Fest des Reinsten Herzens Mariä. Von einem päpstlichen
Legaten erwirkte er die Gutheißung desselben. Nach und nach wurde es auch mit
Zustimmung der Bischöfe in verschiedene Diözesen eingeführt, vor allem in
Frankreich, wo es bereits 1688 bekannt ist. Auch die Franziskaner und Jesuiten
eiferten für die weitere Verbreitung dieses Festes. Pius VII. gab dann endlich
die ausdrückliche päpstliche Genehmigung. In der Folge nahm die Verbreitung des
Festes einen raschen Lauf. 1855 . schenkte ihm Pius IX. ein eigenes Meßformular
und auch ein eigenes Stundengebet. Der Termin des Festtages war allerdings in
den einzelnen Ländern verschieden. Durch die aufblühende Herz-Jesu-Verehrung
wurde zumeist der Samstag nach dem Herz-Jesu-Fest dafür genommen, bis dann von
Pius XII. im Jahre 1942 der Oktavtag von Mariä Himmelfahrt, der 22. August, für
die ganze Kirche einheitlich festgelegt wurde.
Durch
die Fatima-Botschaft hat die Herz-Mariä-Verehrung einen sehr starken Auftrieb
erfahren. Spricht doch darin die Gottesmutter das tröstliche Wort: „Am Ende
wird mein unbeflecktes Herz triumphieren."
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Wir
sind leicht geneigt, wenn im Frömmigkeitsleben das Wort „Herz" aufsteigt, an
Süßliches, Gefühlsbetontes, Sentimentales zu denken. Dann sperrt sich bei
vielen, etwas in uns. Nicht zu Unrecht; denn das Religiöse liegt auf einer zu
hohen Ebene und ist von zu heiligem Ernste, als dass es in die Sphäre des
Verschwommenen, Unverbindlichen oder gar Kitschigen herabsinken dürfte. Wer
aber solche Vorstellungen mit der Herz-Mariä-Verehrung verbinden sollte, hätte
damit weit vorbeigesehen an der Einstellung unserer Kirche. Niemals hätte sie
sich dazu verstanden, das Herz Mariä zum Gegenstande eines liturgischen
Festgeheimnisses zu machen, wenn es nicht der Würde eines eigentlichen
Gottesdienstes entspräche. Wenn unsere Kirche vom Herzen spricht. dann meint
sie damit die Wesensmitte und den Quellgrund einer Persönlichkeit, die im
leiblichen Herzen nur ihr Symbol besitzen. Es schwebt dann vor ihren Augen
jener personale Kern, der die Triebfeder aller Handlungen und Einstellungen eines
Menschen ist.
Herz-Mariä-Verehrung
beugt sich vor der Wesensmitte und vor dem Kern der Persönlichkeit jenes
Wesens, das nach den Worten Pius' IX. dem gleichen göttlichen Dekrete seine
Existenz verdankt wie der Gottmensch Jesus Christus, selbst. Wer könnte jedoch
eines solchen Wesens Urgrund ausschöpfen? All das, was Jahrtausende über das
heiligste aller Geschöpfe, über die begnadigste aller Menschen, über die
schönste aller Frauen je gesungen haben, will Herz-Mariä-Verehrung wie in einem
einzigen Strahlenbündel zusammenfassen. Jene Person. ist die Mutter unseres
Herrn, die Gottesgebärerin. Maria ist die Meisterschülerin des Herzens Jesu vor
allen Aposteln. Sie ist das Urbild eines erlösten Gotteskindes. Maria ist die
Gehilfin Christi im Erlösungswerke. Sie ist die Himmelskönigin. und die Vermittlerin
aller Gnaden. Herz-Mariä-Verehrung wird, so gesehen, eine Andacht von
ungeahnter Tiefe und übersprudelndem Reichtum.
Wie
fein passt aber gerade für Maria das Symbol des Herzens, da es das Symbol der
Liebe ist. Wie sie selbst eines Gottes unergründlicher Liebe ihr Dasein und ihre
Gaben verdankt, so kennzeichnet hinwiederum nichts so gut Mariens Wesenskern
wie die Liebe. Nennen wir sie doch die Mutter der schönen Liebe, die Königin
der Barmherzigkeit. Unerschöpflich ist die Liebe ihres Mutterherzens, unerschöpflich
ihr Erbarmen.
Mariens
Wesenskern ist uns aber auch nicht denkbar, ohne das vor Augen zu haben,
wodurch sie in einer sündenbeladenen Welt eine Sonderstellung einnimmt: die
spiegelklare Reinheit ihres Innern. Darum drängt sich beim Nennen ihres Namens
immer die Beifügung „die Jungfrau" auf, bei der Nennung ihres Herzens die
Beifügung „das reinste, das unbefleckte Herz". Das ist gut so; denn damit
leuchtet vor den Augen des Beters jenes hehre Ideal auf, dem er als Gotteskind zuzustreben
verpflichtet ist, wonach überhaupt jedes Menschenherz, das noch nicht
schlechthin dem Bösen verfallen ist, mit Urgewalt sich sehnt: das Ideal der
Reinheit. Wer möchte sich angesichts des unbefleckten Herzens Mariens nicht darum
mühen, um mit ihm dem Schöpfer und Gnadenspender den ewigen Lobgesang zu
singen.
Allmächtiger
ewiger Gott,
Du
hast im Herzen der seligen Jungfrau Maria
eine
würdige Wohnstatt des Heiligen Geistes bereitet,
verleihe
uns, die wir die Feier dieses
reinsten
Herzens fromm begehen,
die
Gnade, nach Deinem Herzen zu leben.
(nach: C. Feckes, So feiert dich die Kirche, Steijl 1954)
(nach: C. Feckes, So feiert dich die Kirche, Steijl 1954)
Fatima-Madonna |
Labels: Foto, Liturgie, Muttergottes
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