Montag, 20. August 2012

Jesus-Gebet


Jeder Atemzug, der uns zu demjenigen erhebt, den wir in immer froherer Anbetung „Herr Jesus, Sohn des lebendigen Gottes," nennen, schließt die immer demütigendere Erniederung ein: „Sei mir armem Sünder gnädig."

Obwohl bei weitem kein Gegensatz zwischen dem wahren Gebet und der wahren Buße besteht, müssen wir uns doch der notwendigen Wechselwirkung zwischen diesen beiden bewusst werden. Nur in dem Maß, als wir in uns das Bedürfnis nach Gnade fühlen, wird unser Gebet das sein, was es sein soll. Wir werden dies aber nur insofern erfahren, als wir Büßende sind. Umgekehrt aber kann unsere Buße nur in dem Maß großmütig und vor allem wirksam sein, indem uns die Gnade die Augen des Herzens dafür öffnet, was wir ohne sie wären. Und das kann allein dem Gebet gelingen.

(Aus dem Kapitel: Busse und Abtötung, in: Louis Bouyer, Vom Geist des Mönchtums, Otto Müller Verlag 1958, S.220)

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