Tage der Entscheidungsfindung – oder Sommertheater
Unterscheidung
der Geister
In
diesen Tagen versammeln sich sowohl die Priesterbruderschaft St. Petrus als
auch die Priesterbruderschaft St. Pius X. zu ihren jeweiligen Generalkapiteln.
Wichtige Beratungen und Entscheidungen stehen an. Zu Beginn solcher
Versammlungen wird um den Heiligen Geist gebetet, damit er die
Entscheidungsträger erleuchten möge.
Wahrlich
gilt es um den rechten Geist zu beten, damit die Kapitulare erkennen „was der
Geist sagt“. Doch dazu bedarf es der Gnadengabe der Unterscheidung, der
Unterscheidung der Geister. Wir kennen das bereits aus der Heiligen Schrift, wo
vor den „falschen Propheten“ gewarnt wird, die bereits als „Lügen-Propheten“ im
Alten Bund anzutreffen waren. Die Unterscheidung der Geister und ihre
Notwendigkeit bezieht sich nicht nur auf die Gnadengaben der Kirche, sondern
auch auf die richtige Einschätzung der Vorgänge in ihr; - aber besonders auch
im je eigenen inneren Leben. Dabei haben wir es zu tun mit dem Wahrheitsanspruch einer Lehre und dem
persönlichen Anruf Gottes des Einzelnen.
Wem
sollen wir glauben; wer spricht wahr? Demut und Askese etwa, sind nicht
automatisch ein Zeichen dafür, dass jemand die Unterscheidungsgabe besitzt; er
könnte deswegen auch hochmütig und unbelehrbar erscheinen. Dennoch ist gerade
die Demut in der Lehre der Kirche ein unverzichtbares Zeichen für die wahre
Begegnung des Menschen mit Gott. Denn die Demut kommt einher mit anderen Gaben:
als Frucht zeigen sich große Barmherzigkeit, die Bereitschaft zur Vergebung,
nicht nachzulassen im Gebet und besonders im intensiven Wunsch das je eigene
Leben im Einklang mit dem Willen Gottes zu führen. Aber Vorsicht: Gerade die
Frommen geraten leicht auf einen falschen Pfad und sind nicht davor gefeit
einer Irreführung zu erliegen. Über allem steht „der Glaube der Kirche“. Er allein schützt den einzelnen Menschen
vor Unbelehrbarkeit und dem Stolz, seine eigene Meinung zu wichtig zu nehmen.
Der
Weg des Menschen zu Gott ist Geschenk – aber auch ein Kampf, ein geistlicher
Kampf. Jeder Suchende wird es schmerzlich erfahren.
Beten
wir – beten wir um die Gabe der Unterscheidung der Geister: für unser eigenes
Leben; jetzt aber auch ganz besonders für die Vertreter der beiden
Gemeinschaften bei deren Generalkapiteln.
„Komm Heiliger
Geist – erfülle unsere Herzen mit Wahrheit!“
Labels: Gebet-Betrachtung-Gedanke, Kirche
3 Kommentare:
Es gibt eine Lippendemut, die in ihrer Art pharisäisch ist, und es gibt gelebte Demut, die eine eher unbewußte Bereitschaft um Jesu Christi Willen zu leiden mit einschließt. Jemand, der demütig ist, wird nicht auf Schildern vor sich hertragen, was er um des Glaubens Willen erleidet, sondern er wird Gott still um Kraft bitten, diese Prüfung zu bestehen.
Zu große persönliche Demut kann für einen Oberen ein Problem werden, wenn darunter die Fähigkeit die Gemeinschaft zu leiten darunter leidet, auch wenn sich die Person durch ihre Art im pastoralen Bereich große Verdienste erworben hat.
Danke, dem füge ich nichts hinzu. Gesegneten Sonntag!
Ein wichtiges Anliegen! Sowohl für die Pius- als auch für die Petrusbruderschaft.
So wollen wir dieses nicht vergessen:
Komm, Hl. Geist...
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