Dienstag, 3. Juli 2012

Evagrius Pontikos – aus seinen Briefen, 13


(4) Brief an Abba Lukios -2-

Sei mir also ein Künder der Enthaltsamkeit und der Demut und „ein Zerstörer der Gedanken und eines jeglichen Bollwerkes, das sich wider die Erkenntnis Christi erhebt”4, auf daß zur Zeit des Gebetes Freimut werde dem Intellekt derer, die an diesen Dingen reich sind, und er sich nicht unterwerfe und beuge, weder wenn er vom Zorn niedergeschlagen noch wenn er von einer Begierde hingerissen wird. Dies aber widerfährt den Zornmütigen und den Gefräßigen, die sich des Tages nicht enthalten und den üblen Phantasien der Nacht nicht entgehen5.

4 2 Kor 10, 4 f.
5 Des Nachts regen die Dämonen Zornmut und Begehren an (Pr 54); die Nacht und die Träume sind daher eine Art Prüfstein des tatsächlichen Zustandes der Seele (Pr 55 — 56, vgl. Or 139, mit dem Kommentar von HAUSHERR, Leyons, S. 171, sowie REFOULE, lUves et vie spirituelle).

(aus: Evagrios Pontikos, Briefe aus der Wüste, 64 Briefe des großen Kirchenvaters mit wissenschaftlicher Einführung, Eingeleitet, übersetzt und kommentiert von Gabriel Bunge, Paulinus-Verlag Trier 1986)

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