Freitag, 30. September 2011

Über die Reinigung des Geistes, 116

Freude des Lichtes

Wer also dadurch der Heimsuchung des Trösters gewürdigt wurde, durch die Pflege der Tugenden in den Genuss seiner Früchte kam und an seinen göttlichen Gnadengaben reich geworden ist — ist er doch der Freude und jeglicher Liebe voll, nachdem nämlich jegliche Furcht Reißaus genommen hat —, der wird mit Freuden von den Fesseln des Leibes gelöst und entfernt sich freudig von den sichtbaren Dingen, von deren Sinneswahrnehmung er aufgrund seiner Überlegenheit bereits gelöst wurde. Und er kommt zur Ruhe in unaussprechlicher Freude des Lichts, dort, wo die Wohnung aller Wonneerfüllten ist — wenn auch der Leib oftmals Geburtswehen spürt in der Loslösung und Beschneidung der Vereinigung und darum in mancher Hinsicht leidet wie bei der schweren Geburt einer Frau.

(Philokalie, Bd. 4,  Niketas Stethatos über die Reinigung des Geistes)

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