Mittwoch, 3. Oktober 2012

Die Pflicht des Augenblicks bildet den Schatten von Gottes Wirken (3 von 4)

Im äußern Leben der allerseligsten Jungfrau finden sich nicht viele ungewöhnliche Züge. Wenigstens hebt die Heilige Schrift sie nicht hervor. Marias Leben wird darin als äußerlich sehr einfach und gewöhnlich geschildert. Sie tut und erleidet, was Leute ihres Standes eben tun und erleiden. Wie andere Verwandte besucht sie ihre Base Elisabeth. Sie sucht ein Obdach in einem Stall, veranlaßt durch ihre Armut. Sie kehrt nach Nazareth zurück, nachdem die Verfolgung des Herodes sie von dort vertrieben hatte. Jesus und Joseph leben daselbst mit ihr von ihrer Hände Arbeit. So sah das tägliche Brot der Heiligen Familie aus.


(Jean-Pierre de Caussade, Hingabe an Gottes Vorsehung, 1.Buch: Die Tugend der Hingabe, 1.Kapitel, 2)
Der Jesuit Jean Pierre de Caussade lebte vom 7.3.1675-8. 12.1751.
Nach ihm besteht die ganze Vollkommenheit eines Menschen zuerst darin, sich selber in jedem Augenblick rückhaltlos Gottes Willen und Gnadenführung hinzugeben und stets zu handeln in vollkommener Übereinstimmung mit Gottes Willen.

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