Hierzulande fast unbemerkt
Vor zehn Tagen jährte sich zum 50sten mal der Todestag von Therese Neumann, einer mit den Wundmalen Jesu beschenkten Frau aus Konnersreuth in der Oberpfalz.
Therese
Neumann, auch weithin bekannt unter dem Namen "Resl von Konnersreuth",
wurde in der Nacht vom 8. auf den 9. April 1898 (es war die Nacht von
Karfreitag auf Karsamstag), in Konnersreuth (Diözese Regensburg) geboren. Sie
war das erste von elf Kindern einer nicht sonderlich begüterten
Schneiderfamilie. Von 1904 bis 1911 besuchte sie die Dorfschule ihres
Heimatortes, die sie mit gutem Erfolg verließ. Als gesundes und kräftiges
Mädchen trat sie bald danach in den Dienst eines benachbarten Bauern und musste
dort schwere körperliche Arbeit leisten. In jenen Jahren äußerte sie den
Wunsch, Missionsschwester zu werden und nach Afrika zu gehen, sobald sie
zuhause nicht mehr benötigt würde. So nahm sie bereits damals ihre ersten
Kontakte zu den Missionsbenediktinerinnen von Tutzing (Oberbayern) auf.
Doch
sollte ihr Leben bald anders verlaufen als sie es geplant und erwartet hatte.
Nach einem Unfall beim Löschen eines Brandes am 10. März 1918, dem
Kirchweihfest, war sie gelähmt, vielleicht weil ihre Verletzung nicht
ausreichend erkannt sachgemäß behandelt worden waren. Ab Mitte März 1919
stellte sich zu der eingetreten Lähmung noch eine völlige Erblindung ein.
Therese Neumann ertrug dieses schwere Schicksal mit großer Ergebenheit und
begleitet von ihrem treuen Seelsorger und Pfarrer Joseph Naber. Ihre Erblindung
verschwand jedoch plötzlich am 29. April 1923. Es war der Tag der
Seligsprechung der Therese von Lisieux. Wenige Jahre später, am 17. Mai 1925,
dem Tag der Heiligsprechung der Therese von Lisieux, fühlte sie sich ebenso
plötzlich von ihre Lähmung geheilt.
In
der Fastenzeit des Jahres 1926 stellten sich Phänomene bei Therese Neumann ein,
die großes Aufsehen erregten. In visionären Schauungen gewann sie Einblick in
das Leben und Leiden Christi. Dazu zeigten sich an ihrem Körper die Leidensmale
Christi (Stigmatisation). Sie durchlebte von da an bis zu ihrem Tod am eigenen
Leib die Passion, ein Ereignis, das Tausende von Menschen anzog und nach
Konnersreuth führte. Vom September 1927 an bis zu ihrem Tode blieb ihre einzige
Nahrung die Hostie, die sie täglich empfing.
Therese Neumann, die Konnersreuther Resl, wie man sie kannte - Foto © Marie-Theres Neumann |
Therese
Neumann leistete dem NS-Regime mutigen Widerstand, indem sie einen Kreis
Gleichgesinnter um sich sammelte und ihnen eine geschätzte Ratgeberin wurde.
Aber auch Bischöfe und Kardinäle suchten ihren Rat.
Durch
ihre Initiative entstand später das Spätberufenenseminar Fockenfeld und sie war
maßgeblich an der Gründung des Anbetungsklosters Theresianum in Konnersreuth
beteiligt.
Therese
Neumann starb nach kurzer Krankheit am 18. September 1962. Sie wurde am 22.
September 1962 auf dem Friedhof ihrer Heimatgemeinde Konnersreuth in einer
Gruft beigesetzt. Ihr Grab das Ziel zahlreicher Pilger.
Im
Jahre 2005 wurde ein Seligsprechungsprozess eingeleitet.
In
dem 560 Seiten starken Buch von Wolfgang Johannes Bekh mit dem Titel: „Therese
von Konnersreuith oder Die Herausforderung Satans“ beschreibt er Thereses
Leben. Es entsteht ein Lebensbild, in dem alle damals (das Buch erschien 2002
im Canisius Werk) zur Verfügung stehenden Dokumente Berücksichtigung finden
konnten, besonders auch im Blick auf ihre entschiedene Gegnerschaft Hitlers.
Labels: Foto, Heiligenkalender
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