Freitag, 28. September 2012

Hierzulande fast unbemerkt

Vor zehn Tagen jährte sich zum 50sten mal der Todestag von Therese Neumann, einer mit den Wundmalen Jesu beschenkten Frau aus Konnersreuth in der Oberpfalz. 


Therese Neumann, auch weithin bekannt unter dem Namen "Resl von Konnersreuth", wurde in der Nacht vom 8. auf den 9. April 1898 (es war die Nacht von Karfreitag auf Karsamstag), in Konnersreuth (Diözese Regensburg) geboren. Sie war das erste von elf Kindern einer nicht sonderlich begüterten Schneiderfamilie. Von 1904 bis 1911 besuchte sie die Dorfschule ihres Heimatortes, die sie mit gutem Erfolg verließ. Als gesundes und kräftiges Mädchen trat sie bald danach in den Dienst eines benachbarten Bauern und musste dort schwere körperliche Arbeit leisten. In jenen Jahren äußerte sie den Wunsch, Missionsschwester zu werden und nach Afrika zu gehen, sobald sie zuhause nicht mehr benötigt würde. So nahm sie bereits damals ihre ersten Kontakte zu den Missionsbenediktinerinnen von Tutzing (Oberbayern) auf.

Doch sollte ihr Leben bald anders verlaufen als sie es geplant und erwartet hatte. Nach einem Unfall beim Löschen eines Brandes am 10. März 1918, dem Kirchweihfest, war sie gelähmt, vielleicht weil ihre Verletzung nicht ausreichend erkannt sachgemäß behandelt worden waren. Ab Mitte März 1919 stellte sich zu der eingetreten Lähmung noch eine völlige Erblindung ein. Therese Neumann ertrug dieses schwere Schicksal mit großer Ergebenheit und begleitet von ihrem treuen Seelsorger und Pfarrer Joseph Naber. Ihre Erblindung verschwand jedoch plötzlich am 29. April 1923. Es war der Tag der Seligsprechung der Therese von Lisieux. Wenige Jahre später, am 17. Mai 1925, dem Tag der Heiligsprechung der Therese von Lisieux, fühlte sie sich ebenso plötzlich von ihre Lähmung geheilt.

In der Fastenzeit des Jahres 1926 stellten sich Phänomene bei Therese Neumann ein, die großes Aufsehen erregten. In visionären Schauungen gewann sie Einblick in das Leben und Leiden Christi. Dazu zeigten sich an ihrem Körper die Leidensmale Christi (Stigmatisation). Sie durchlebte von da an bis zu ihrem Tod am eigenen Leib die Passion, ein Ereignis, das Tausende von Menschen anzog und nach Konnersreuth führte. Vom September 1927 an bis zu ihrem Tode blieb ihre einzige Nahrung die Hostie, die sie täglich empfing.

Therese Neumann, die Konnersreuther Resl, wie man sie kannte - Foto © Marie-Theres Neumann

Therese Neumann leistete dem NS-Regime mutigen Widerstand, indem sie einen Kreis Gleichgesinnter um sich sammelte und ihnen eine geschätzte Ratgeberin wurde. Aber auch Bischöfe und Kardinäle suchten ihren Rat.
Durch ihre Initiative entstand später das Spätberufenenseminar Fockenfeld und sie war maßgeblich an der Gründung des Anbetungsklosters Theresianum in Konnersreuth beteiligt.

Therese Neumann starb nach kurzer Krankheit am 18. September 1962. Sie wurde am 22. September 1962 auf dem Friedhof ihrer Heimatgemeinde Konnersreuth in einer Gruft beigesetzt. Ihr Grab das Ziel zahlreicher Pilger.

Im Jahre 2005 wurde ein Seligsprechungsprozess eingeleitet.

In dem 560 Seiten starken Buch von Wolfgang Johannes Bekh mit dem Titel: „Therese von Konnersreuith oder Die Herausforderung Satans“ beschreibt er Thereses Leben. Es entsteht ein Lebensbild, in dem alle damals (das Buch erschien 2002 im Canisius Werk) zur Verfügung stehenden Dokumente Berücksichtigung finden konnten, besonders auch im Blick auf ihre entschiedene Gegnerschaft Hitlers.

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