Fest „Maria vom Loskauf der Gefangenen“
24. September
Zur
Geschichte des Festes
Im
12. Jahrhundert befanden sich viele Christen in Spanien in Gefangenschaft der
Sarazenen (heute würde man sie Islamisten
bezeichnen). Durch eine Erscheinung der Gottesmutter ermutigt, gründete der
gottesfürchtige und in der Nächstenliebe erprobte hl. Petrus Nolaskus (Fest am
28. Januar) im Jahre 1218 den Orden der Mercedarier, dessen Hauptaufgabe es
war, die gefangenen Christen zu befreien. Bei diesem Werke wurde der Heilige
tatkräftig unterstützt von dem berühmten Kirchenrechtslehrer, dem hl. Raimund
von Penyafort, seinem eigenen Beichtvater, wie auch von Jakob I., König von
Aragonien. Sie stellten die Ordensgründung unter den Schutz „Unserer Lieben
Frau von der Barmherzigkeit", da auch Raimund und König Jakob auf persönliche
Anregung der Gottesmutter mitwirkten.
Das
Fest Unserer Lieben Frau von der Barmherzigkeit wurde zunächst im Orden der
Mercedarier gefeiert und erhielt im Jahre 1615 die kirchliche Gutheißung. Dann
aber übernahmen immer mehr Diözesen in Spanien und auch in Frankreich dieses
Fest, das seit dem Dekret Innozenz' XII., vom 22. Februar 1696, in der ganzen
Kirche gefeiert wird.
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Die
Liebe ist erfinderisch. Aus jeder neuen Not weiß sie einen Ausweg zu finden.
Das offenbarte sich auch in jenen schweren Zeiten der Christenheit, als der
Islam große Gebiete des christlichen Abendlandes an sich gerissen hatte. Groß
wurde die Glaubensnot der Christen. Noch größer aber wurde sie, wenn die neuen
Herrscher nach ihrem Sklavenrechte unsere Glaubensbrüder als aller Willkür preisgegebene
Sklaven verschacherten und verschleppten. Viele von ihnen sind, losgerissen von
Scholle und Kirche, im Glaubensabfall elend verkommen.
Da
suchte christliche Liebe nach Abhilfe und fand sie. Opferfrohe Seelen, glaubensstarke
Helden boten sich für die versklavten und gefährdeten Brüder freiwillig an, um
für sie in die Gefangenschaft zu gehen, bis andere, von der Liebe Christi getrieben,
das Lösegeld gesammelt hatten, um es den geldgierigen Räubern zum Loskauf zu
geben. Diesen heldenhaften Liebesdienst stellte man unter den Schutz Mariens,
von derem direkten Eingreifen in diese Liebesangelegenheit man überzeugt war.
So kam es zu dem Titel: Maria vom Loskauf der Gefangenen. Zur Patronin erwählte
sie der Orden der Mercedarier, d. h. der Loskäufer.
Diese
Wahl hatte nicht nur in der unübertroffenen Nächstenliebe Mariens ihren Grund.
Vielmehr knüpfte sie daran an, dass Maria durch ihren heldenhaften Einsatz einst
uns selbst aus der noch furchtbareren Sklavenschaft Satans befreit hatte. Nichts
Geringeres als ihren einzigen und heißgeliebten Sohn - und was für einen Sohn!
- hatte sie dahingegeben, um uns aus der Herrschaft des Teufels loszukaufen. Da
wollten heroische Christen hinter der heldenhaften Jungfrau nicht zurückstehen.
Gibt
es etwa heute keine Gefangenen mehr zu befreien? Fürwahr genug! Gefangene in
ungerechter menschlicher Haft. Noch mehr Gefangene der Sünde, auf deren
Befreiung das Gebet des heutigen Tages hinweist. Und unzählbare Gefangene in
der ursprünglichen Knechtschaft Satans, in den heidnischen Gebieten, wohin noch
nicht das Licht des Glaubens gedrungen ist! Wer wird sich da als Missionar oder
Missionshelfer unter dem Patronate Mariens in die Bresche werfen?
Kirchengebet
O
Gott, zur Befreiung der Christgläubigen
hast
Du in Deiner Huld Deine Kirche
durch
die glorreiche Mutter Deines Sohnes
mit
einer neuen Ordensfarnilie bereichert.
Wir
bitten Dich; gib, dass sie, die wir
als
Stifterin dieses großen Werkes fromm verehren,
durch
ihre Verdienste und ihre Fürsprache
uns
von allen Sünden und
aus
der Gefangenschaft Satans befreie.
(nach:
C. Feckes, So feiert dich die Kirche, Steijl 1954)
Foto: Beata_vergine_maria_della_mercede
http://de.academic.ru/dic.nsf/dewiki/944203
Labels: Foto, Kirche, Liturgie, Muttergottes
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