Ein anderes Ordensleben?
Die Webseite der Deutschen Ordensoberenkonferenz (dok) beschreibt das Ordensleben folgendermaßen (Hervorhebungen von mir):
„Orden und Klöster
sind für viele immer noch eine fremde Welt jenseits des alltäglichen
Erfahrungshorizonts. Man denkt an Entsagung und Verzicht, strenge
Disziplin und ein eher weltabgewandtes als lebensbejahendes Dasein ständigen
Betens hinter hohen Klostermauern.“
Dass
manche so denken mag sein. Aber man reibt sich doch verwundert die Augen und
sagt sich und fragt sich, ob die Ordensoberenkonferenz dem zustimmt: ist also ein
Leben des Gebetes, der Zurückgezogenheit, des Verzichtes, des Fastens und der
Armut, sind die Klausur denn überholt und abgeschafft? Im weiteren Verlauf des
Textes erfährt man tatsächlich:
„Ordensleben ist anders, ist engagiertes
Christsein in Gemeinschaft, ist konsequente „Nachfolge Christi"
in immer neuem Gewand. Ordensleben ist vielfältig und vielseitig, ist
zeitlos und doch immer modern, es kommt aus einer oft langen geistlichen
Tradition und sucht immer neue Bezüge zur Gegenwart.“
Also
ist es doch abgeschafft, das, was ich immer für ein konsequentes klösterliches
Leben gehalten habe, wie:
- die
strenge Klausur der Karmelitinnen,
- das
Schweigen der Trappisten,
- die
langen Nachtwachen der Kartäuser.
Gott
sei Dank, es ist aber anders. Ich weiß – strenges, entschiedenes und
kontemplatives Leben wird gesucht, es ist zeitlos und überdauert alle
Kirchenkrisen. Wir erkennt es daran, weil die drei Orden, die ich genannt habe,
weltweit stark expandieren.
Und
man kann es daran erkennen, dass sich neue Ordensgemeinschaften bilden, die sich
diesen, nach deutschem Verständnis offenbar rückständigen Idealen, verpflichtet
fühlen, wie etwa:
- die
ausdauernden Gebetszeiten der Schwestern der Familie von Bethlehem,
- der
konsequenten Armut der Franziskaner der Immaculata,
- und
weltweit viele andere.
Lasst
uns beten für eine auch hierzulande zunehmende Bereitschaft junger Menschen,
dass Sie den Ruf des Herrn hören und IHM folgen in der geforderten Konsequenz
SEINES Rufes.
Zur größeren Ehre Gottes. |
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