Dienstag, 28. August 2012

Selig die Armen


In den großen Prophetien des Isaias ist der Diener Jahwes der im eigentlichen Sinn Arme: der Bedürftige, der Geächtete, der, aus dem die Menschen sich gar nichts machen, der, den Gott durch Leiden vernichten wollte. Die Psalmen, die uns am nächsten zum Evangelium hinführen, sind nichts anderes als das Gebet dieses idealen Armen. Unter den Evangelisten schließlich hebt sich Lukas hervor durch die Eindringlichkeit, mit der er auf der Bedeutung der notwendigen Armut, der notwendig realistischen Armut für den besteht, der ein Kind Gottes werden und in das Reich des Vaters eingehen will. Bei ihm begnügt sich Christus nicht, zu sagen: „Selig die Armen im Geiste." Er sagt nur: „Selig die Armen", und um jede Ausflucht zu verhindern, fügt er hinzu: „Unglückselig die Reichen."

(Aus dem Kapitel: Busse und Abtötung, in: Louis Bouyer, Vom Geist des Mönchtums, Otto Müller Verlag 1958, S.223)

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