Selig die Armen
In
den großen Prophetien des Isaias ist der Diener Jahwes der im eigentlichen Sinn
Arme: der Bedürftige, der Geächtete, der, aus dem die Menschen sich gar nichts
machen, der, den Gott durch Leiden vernichten wollte. Die Psalmen, die uns am
nächsten zum Evangelium hinführen, sind nichts anderes als das Gebet dieses
idealen Armen. Unter den Evangelisten schließlich hebt sich Lukas hervor durch
die Eindringlichkeit, mit der er auf der Bedeutung der notwendigen Armut, der
notwendig realistischen Armut für den besteht, der ein Kind Gottes werden und
in das Reich des Vaters eingehen will. Bei ihm begnügt sich Christus nicht, zu
sagen: „Selig die Armen im Geiste." Er sagt nur: „Selig die Armen",
und um jede Ausflucht zu verhindern, fügt er hinzu: „Unglückselig die
Reichen."
(Aus
dem Kapitel: Busse und Abtötung, in: Louis Bouyer, Vom Geist des Mönchtums,
Otto Müller Verlag 1958, S.223)
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