Donnerstag, 5. April 2012

Mariens durchbohrtes Herz

Jesus dürstet  - (13. von 16)

Josef aus Arimathäa war ein Jünger JESU,
aber aus Furcht vor den Juden nur heimlich.
Er bat Pilatus, den Leichnam JESU
abnehmen zu dürfen,
und Pilatus erlaubte es.
Also kam er und nahm den Leichnam ab.
Es kam auch Nikodemus, der früher einmal
JESUS bei Nacht aufgesucht hatte.
Pilatus war überrascht, als er hörte,
dass JESUS schon tot sei.
Er ließ den Hauptmann kommen und fragte ihn,
ob JESUS bereits gestorben sei.
Als der Hauptmann ihm das bestätigte,
überließ er Josef den Leichnam.
(Joh. 19,38 - 39a; Mk. 15,44 – 45)

O Herr, wie eine reife Frucht
hängst Du am Baum des Kreuzes.
Wer wird es wagen, Dich zu pflücken –
und wer wird die Kühnheit haben,
Dich zu beanspruchen?

Josef und Nikodemus, diese ehrenwerten Männer,
die aber nur heimlich Deine Anhänger sind,
kommen, um Pilatus zu sehen.
Gib uns, sagen sie, den Leib dieses Pilgers,
der keinen Ort hat, um Sein Haupt hinzulegen.
Gib uns den Leib unseres Meisters und Herrn,
den ein schlechter Jünger dem Tod überliefert hat.

Gib uns den Leib des einzigen Sohnes,
den Seine Mutter am Kreuz hängen sah,
und die klagt und weint:
Weh mein vielgeliebtes Kind,
Du Licht meiner Augen,
Du Schatz meiner Seele meines Herzens.
An diesem Tag erfüllt sich
die Weissagung Simeons im Tempel.
Ein Schwert hat mein Herz durchbohrt,
aber Du wirst mein Leid
in die Freude der Auferstehung verwandeln.

O Herr, dieser Leib ist uns zur Nahrung gegeben.
Er wird ausgesetzt, damit wir Dich anbeten können.
O mein Herr und mein Gott,
wie einst die Jünger den Leib
eines toten Menschen sahen,
so sehen meine Augen Brot.

Aber das Herz erkennt in Dir den ewigen und
vielgeliebten Sohn des VATERS.
Ich will mich in den höchsten Akt Deiner
eigenen Anbetung,
der des menschgewordenen Sohnes,
mitziehen lassen:
VATER, in Deine Hände
lege Ich Meinen Geist.

Dein menschlicher Wille haftet ohne Rückhalt
dem Willen des VATERS an.
Die Mauer der Trennung ist vernichtet.
Der Abgrund der Verzweiflung ist überwunden
durch den unendlichen
Abgrund der Liebe.


(Meditationen nach einem Brief der
Monastischen Familie von Bethlehem, 1998)

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