Montag, 2. April 2012

Mit Krankheit vertraut


Jesus dürstet  - (10. von 16)

Die Soldaten flochten einen Kranz aus Dornen;
den setzten sie Ihm auf und legten Ihm
einen purpurroten Mantel um.
Sie stellten sich vor Ihn hin und sagten:
Heil Dir, König der Juden!
Und sie schlugen Ihm ins Gesicht.
Pilatus ging wieder hinaus und sagte zu ihnen:
Seht, Ich bringe Ihn zu euch heraus;
ihr sollt wissen, dass Ich
keinen Grund finde, Ihn zu verurteilen.
Jesus kam heraus;
Er trug die Dornenkrone
und den purpurroten Mantel.
PiIatus sagte zu ihnen:
Seht, da ist der Mensch!
Als die Hohenpriester und ihre Diener Ihn sahen,
schrien sie: Ans Kreuz mit Ihm,
ans Kreuz mit Ihm!
Euren König soll ich kreuzigen?
Die Hohenpriester antworteten:
Wir haben keinen König außer dem Kaiser.
Da lieferte er ihnen Jesus aus,
damit Er gekreuzigt würde.
(Joh. 19,2 - 6a; 15b - 16a)

O Herr, Du hältst denen die Wange hin,
die Dir den Bart ausreißen.
Du entziehst Dein Gesicht nicht
der Beschämung und dem Speichel.
Der VATER ist Deine Stütze,
deshalb kannst Du die Beleidigungen ertragen
und Dein Gesicht einem Kiesel gleich machen.

Du weißt, dass Du nicht erröten musst.
Er lässt Dich niemals allein,
Er, dessen Willen Du so erfüllst.
Du wirst von dem gerichtet,
der keine Autorität über Dich hätte,
wenn sie ihm nicht vom VATER gegeben wäre.

Nun sehen wir Dich
ohne Schönheit und Glanz,
ohne edle Gestalt.
Du wurdest verachtet und von
den Menschen gemieden,
Du, der Mann der Schmerzen
und mit Krankheit vertraut,
wie einer, vor dem man sich
das Gesicht verhüllt.

Es sind unsere Leiden,
die Du trägst,
unsere Schmerzen,
die Dich niederdrücken.
Für uns
lässt Du
Dich verdammen.

Aber indem Du uns einlädst,
mit Dir durch Dein Pascha zu gehen,
sagst Du uns:
Ihr werdet weinen und klagen,
aber die Welt wird sich freuen;
ihr werdet bekümmert sein,
aber euer Kummer wird sich in Freude verwandeln.
Wenn die Frau gebären soll, ist sie bekümmert,
weil ihre Stunde da ist;
aber wenn sie das Kind geboren hat,
denkt sie nicht mehr an ihre Not über der
Freude, dass ein Mensch zur Welt gekommen ist.

So seid auch ihr jetzt bekümmert,
aber Ich werde euch wiedersehen;
dann wird euer Herz sich freuen,
und niemand nimmt euch eure Freude.

Ja Herr, wir wissen,
dass die gesamte Schöpfung
bis zum heutigen Tag seufzt
und in Geburtswehen liegt.
Denn sie wartet sehnsüchtig
auf das Offenbarwerden der Söhne Gottes.

Aber auch wir, die wir als Erstlingsgabe
den Geist haben,
seufzen in unserem Herzen
und warten darauf,
dass wir mit der Erlösung
als Söhne offenbar werden.


(Meditationen nach einem Brief der
Monastischen Familie von Bethlehem, 1998)

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