Montag, 2. April 2012

Sühne


„Wenn wir versuchen, dieser Einsicht nachzugehen, finden wir auch die Antwort auf einen Einwand, der sich immer wieder gegen den Sühnegedanken erhebt. Immer wieder wird gesagt:
Ist es nicht ein grausamer Gott, der unendliche Sühne verlangt? Ist dies nicht eine Gottes unwürdige Vorstellung? Müssen wir nicht um der Reinheit des Gottesbildes willen auf den Sühnegedanken verzichten? […] Die Realität des Bösen, des Unrechts, das die Welt entstellt und zugleich das Bild Gottes verschmutzt - diese Realität ist da, durch unsere Schuld. Sie kann nicht einfach ignoriert, sie muss aufgearbeitet werden. Nun wird aber nicht etwa durch einen grausamen Gott Unendliches verlangt. Es ist genau umgekehrt: Gott selbst richtet sich als Ort der Versöhnung auf und nimmt das Leid in seinem Sohn auf sich.“

(Benedikt XVI., Jesus von Nazareth, 256)

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