Samstag, 1. Oktober 2011

Biritualismus


Ein ganz wichtige Aussage zum Biritualismus von Don Alberto, einem italienischen Diözesanpriester, der sich entschlossen hat, nur noch im „außerordentlichen Ritus“ zu zelebrieren.

Die Frage dazu lautete:

Warum haben Sie nicht den "Biritualismus", wie er manchmal genannt wird, gewählt, wie so viele andere Priester, die das Motu proprio "Summorum pontificum" begeistert aufgenommen haben?

Die Antwort von Don Alberto:

Um es kurz zu sagen:
Ich halte die Verpflichtung zum Biritualismus für absurd. Warum sollte ein Priester, der das Authentische, der das Beste, der das, was den katholischen Glauben vollständig und ohne gefährliche Doppeldeutigkeiten ausdckt, gefunden hat, etwas Geringeres zelebrieren?! Im faktischen Biritualismus stirbt ein Ritus und der andere bleibt.

Der Biritualismus ermüdet den Priester, weil er eine Art Schizophrenie darstellt, die traurig macht.

Und das Volk wird nicht erbaut, belehrt oder getröstet in der Schönheit Gottes. Ich möchte jetzt keine theologisch-liturgische Debatte beginnen. So ein Interview ist nicht der Ort dafür.

Ich möchte nur sagen, dass derjenige, der im Biritualismus verbleibt, sich in Gefahr begibt, früher oder später den alten Ritus wieder aufzugeben und sich Gründe "zu basteln", warum er in .Welt der Reform' verbleibt. Er wird vielleicht in einer konservativen Art und Weise sein Priestertum leben, aber mit einer inneren Traurigkeit, so wie einer, der die erste Liebe seiner Jugend zu Gott aufgegeben hat.

Gerne möchte ich hinzufügen, dass es für mich sehr hilfreich war, ein Buch von Michael Davis zu lesen: "The Anglican Liturgical Reform" [Die anglikanische Liturgiereform], ein fundamentaler Text, der sehr aufschlussreich ist. Die Doppeldeutigkeit des Ritus führte am Ende zur Häresie. Das ist das, was uns die Geschichte lehrt.


(Auszug aus: Interview mit Don Alberto Secci, Kirchliche Umschau, September 2011)

Labels:

0 Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Abonnieren Kommentare zum Post [Atom]

<< Startseite