Dienstag, 20. September 2011

Über die Reinigung des Geistes, 106

Feuer

Indem das Wort Gottes Fleisch wurde, sich unsere Natur zugrunde legte und ein vollkommener Mensch genannt wurde ohne Sünde," vergöttlichte er diese unsere Natur, nachdem er sie als vollkommener Gott neu gebildet hatte.

Da er aber das Wort des ersten Geistes und Gottes ist, vereinigte er sich mit der Vernunft unserer Natur und beflügelte sie für die Höhe, um Göttliches zu sinnen und zu denken. Da er jedoch auch Feuer ist, hat er durch wesenhaftes und göttliches Feuer das Ungestüm unserer Natur wider die gegnerischen Leidenschaften und Dämonen tatkräftig gestählt. Weil er aber das Verlangen jeglicher vernunftbegabten Natur sowie die Ruhe der Begierde ist, hat er das Begehren unserer Natur nach der Teilnahme an jenen Gütern des ewigen Lebens nach Maßgabe der eingewurzelten Liebe geweitet. Und indem er auf diese Weise den ganzen Menschen in sich erneuerte, machte er ihn aus einem alten zu einem neuen, ohne dass dieser bei seiner Neubildung einen Grund zur Anklage wider das schöpferische Wort aufweisen würde.

(Philokalie, Bd. 4,  Niketas Stethatos über die Reinigung des Geistes)

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