Freitag, 30. November 2012

Das ENDE

… dieses Blogs …


Ich danken den Lesern und Gästen 
für zweijährige Treue! 

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Donnerstag, 29. November 2012

Ärgernis: Predigt – Letzter Teil

Wenn der Prediger also hervorhebt, dass die Atmosphäre „menschlich, tief spirituell, versöhnend“ gewesen sei, muss nun sicher das Gegenteil davon eingetreten sein. Der Prediger: „Seit kurzem ist die Atmosphäre in Mariawald plötzlich verändert“. Der Prediger weiß warum: „Der neue Abt hat von heute auf morgen, ohne Beratung mit der Gemeinschaft, die Tridentinische Messe eingeführt. Er beruft sich auf ein Gespräch, das er mit dem heutigen Papst auf dem Petersplatz geführt hat. Dieser sei auch dafür.“ Ja, wer ist denn der Papst? Darf man sich auf ihn berufen? - Plappert der Prediger nach, was die Gegner von Mariawald sagen? Oder hat er tatsächlich persönliche Kenntnis von den internen Dingen, die dann nur aus dem Klosters kommen könnten, und der Prediger missbräuchlich zur Kenntnis gibt, oder er hätte gar den Auftrag erhalten von einen, der im Kloster lebt und ihn gebeten hat Internes nach außen zu tragen? – Wir hätten es so oder so mit einem groben Verstoß gegen die Regel des heiligen Benedikt zu tun, die die Grundlage des Lebens der Trappisten ist. Allemal sind die Aussagen des Predigers eine Ungehörigkeit. Die Regula Benedicti einmal zu lesen sei hiermit auch dem Prediger angeraten.

Die folgenden Anschuldigungen, die der Prediger nun auftischt sind völlig missraten und zeugen von seiner anmaßenden Art, Dinge die ihn nichts angehen, öffentlich beurteilen zu müssen. Man kann sich fragen, was er damit bezwecken will: „Die Lesungen im Gottesdienst werden zuerst auf Latein, dann auf Deutsch vorgelesen. Während des Evangeliums bleibt der Abt auf seinem Thron sitzen.“ Dann die abwertende Beurteilung des Abtes und seiner theologischen Ausbildung „Der neue Abt, der relativ ‚jung‘ ist, hat seine Ausbildung an einer theologischen Institution außerhalb Wiens erhalten“. Er hätte ja auch die „Tridentinische Messe“ „nicht selber erlebt.“ – was für einen „relativ jungen Abt“ völlig normal ist, denn wie sollte er sie kennen können?.

Es folgt der anmaßende und unverschämte Satz: „Was geht in den Köpfen von solchen Äbten vor? Ich habe Mitleid mit den Trappisten, die solche Äbte möglicherweise noch Jahrzehnte erdulden und erleiden müssen.“

Der Prediger weiß auch, dass die Geschichte des Ordenslebens zeigt, dass es „immer wieder spirituelle und menschliche Niederlagen“ gäbe und er selbst hält sich für so kompetent, dies es Urteil über den Mariawalder Abt aussprechen zu müssen – in einer Predigt. Und er, der Prediger, weiß sogar, was passiert ist, warum der Abt so ist und so entschieden hat. Er kennt sich nämlich aus in den Tiefen der menschlichen Seele und des geistlichen Lebens, und er bezeugt: „Der menschliche Geist wird von engen und ängstlichen Menschen in einem eisernen Käfig der „Tradition“ und der „Vergangenheit“ eingesperrt, bis er stirbt. Der göttliche Geist des Zweiten Vatikanischen Konzils war anders.

Und nun beschreibt der Prediger das Leben in einem Trappistenkloster so, wie es sein sollte an Hand des Filmes „Von Menschen und Göttern“. Unser Prediger weiß Bescheid.
 
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Der Prediger ist ein Priester aus der Ordensgemeinschaft der Salesianer Don Boscos (SDB). Seinen Namen konnte ich nicht ausfindig machen. Er hielt diese Predigt anläßlich einer Tagung der Jahrestagung der Ordensarchivare und Ordensbibliothekare in Vöcklabruck, im Seminarhaus St. Klara, am 15. Juni 2011. - Textquelle: HIER.

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Der letzte Blogeintrag wird morgen am 30. November 2012 erfolgen.
Es geht aber trotzdem weiter;
ab dem am 1. Dezember bei „et nunc

– nicht zu verwechseln mit „hic et nunc“,
dem Notizblock von Georg F. Schimmerl.





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Mittwoch, 28. November 2012

Bistum Mainz vs. Pfarrer Jolie



In dieser Angelegenheit sind in den letzten Tagen unzählige Kommentare geschrieben und gepostet worden, vor allem in den entsprechenden Internetforen, gleich welcher Couleur. Herr Pfarrer Hendrik Jolie hat sich nach meiner Kenntnis bisher noch nicht geäußert. Wie sollte er auch. Das Gespräch mit den Entscheidungsträgern des Bistums Mainz sitzt ihm ja noch immer tief in den Gliedern. Er wird sich unentwegt fragen, wie ihm geschehen ist; einmal in der Sache kreuznet, zum andern in dem besagte Mainzer-Gespräch.

Wer sich ein wenig auskennt in der Sprache von Verlautbarungen oder Erklärungen, die durch die Bischofsvertreter in den Generalvikariaten und Ordinariaten herausgegeben werden weiß, dass zuerst der Bischof aus dem Schussfeld genommen werden muss. Der Bischof, hier Kardinal Lehmann, tritt nicht auf; er wird sich nach Möglichkeit niemals an derartige Gespräche verwickeln lassen, denn er müsste danach selber eine Position beziehen und sagen, wie er mit dem konkreten Menschen, seinem Bistums-Priester, umzugehen gedenkt. Dafür hat ein Bischof seine Leute. Er kann sich nun vielmehr aller Kommentare enthalten und sich auf seine engen Mitarbeiter verweisen.


Aus der Erklärung des Bistums Mainz:
Pfarrer Jolie hat sich im Anschluss an das stattgefundene Gespräch mit den Vertretern des Bistums in einem Brief vom 23. November an den Bischof von Mainz, Karl Kardinal Lehmann, gewandt und darin sein „unkluges und unüberlegtes Handeln zu großem Schaden für die Diözese und auch für mich persönlich" bedauert. Er habe in der irrigen Meinung, dem Glauben der Kirche zu dienen, Mittel und Wege der Meinungsäußerung gesucht, die in Widerspruch zum christlichen Glauben stehen. Er bittet um Entschuldigung und um Vergebung. Er will die Bereiche seiner öffentlichen Wirksamkeit überdenken und daraus Konsequenzen ziehen.



Was in dem Bistumstext steht und was zu lesen ist, sind zweierlei. Ich lese dies:

Pfarrer Jolie hat im Anschluss an das stattgefundene Tribunal mit den Vertretern des Bistums, wie von diesen gewünscht, einem Brief an den Bischof von Mainz, Karl Kardinal Lehmann, geschrieben. Es war dem Tribunal unter dem Vorsitz des Generalvikars Dr. Giebelmann und dessen Gefolgsleuten gelungen, den Landpfarrer so herunterzuputzen, dass diesem hören und sehen vergingen. Ganz klein mit Hut, fast den Tränen nahe, gab Jolie auf. Er gestand alles, alles, was die Ankläger von ihm erwarteten. Jetzt kann der Pfarrer mit geläutertem Herzen sein unkluges und unüberlegtes Handeln, das zu großem Schaden für die Diözese und für ihn selber geführt hat, bedauern. Ja, er kann sogar gestehen, dass er der irrigen und häretischen Meinung aufgesessen war, durch sein Handeln dem Glauben der Kirche zu dienen. In seinen künftigen Meinungsäußerung wird er sehr zurückhaltend sein und niemals wieder in einem Widerspruch stehen zum Glauben der Bistumsverantwortlichen, insbesondere des Herrn Kardinals. Herr Pfarrer Jolie bittet um Entschuldigung und um Vergebung. Das Bistum jedoch bedauert, dass es heutzutage keine Möglichkeit mehr gibt, einen unliebsamen Untergebenen in ein geschlossenes Kloster abzuschieben und zu ewigem Schweigen zu verdammen. So werde man wenigstens die öffentlichen Wirksamkeit des häretischen aber reuigen Priesters beobachten und gegebenenfalls weitere Konsequenzen ziehen.



Von Herzen wünsche ich dem Hochwürdigen Pfarrer Hendrick Jolie Gottes reichen Segen sowie Kraft und Mut für die nächste Zeit!



 

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Ärgernis: Predigt – Erster Teil

Nun muss ich mich wenige Tage bevor ich diesen Blog schließen werde noch einmal aufregen. Es ist nichts neues, dass man heutzutage in Predigten alles Mögliche erzählt bekommt, nur hört man selten eine gute Auslegung des Wortes Gottes oder gar etwas aus der Schatztruhe der Kirche, etwa von den Regeln, Geboten und Tugenden, die sich aus dem Glauben an Christus ergeben und die Liebe beleben sollen (vgl. auch KKK 2033). Viel eher hört man neben soziopsychologischen Themen auch gruseliges, oder Interpretationen über etwas, wovon der Prediger nichts versteht oder aber, fast möchte ich sagen, bösartig darüber und über Personen herzieht.

Unser Prediger predigt hier vordergründig über die Trappisten. Dabei will ich mich nicht bei kleinen Fehlern aufhalten, die über den Trappisten-Orden im Allgemeinen gesagt werden. Auch nicht über die Anrede der Gläubigen: „…Liebe Kolleginnen und Kollegen!“.  Der Prediger, der nach eigenen Angaben im Schatten einer Trappistenabtei aufgewachsen ist, berichtet über eine Abtei, die vor 50 Jahren noch über 80 „Mitglieder“ hatte. Damals seien täglich „viele Messen zelebriert“ worden. Dies habe sich heute radikal geändert: „Jetzt sucht man für die etwa 9köpfige Gemeinschaft einen Priester aus der Umgebung oder aus dem Pool der Gäste, um eine tägliche Eucharistiefeier zu gewährleisten“. Und weiter: “Es ist bei meinem Ferienaufenthalt zu Hause immer wieder sehr bedrückend zu erleben, wie sich diese alten Männer um das Chorgebet bemühen. Durch die enorme psychische und physische Last sind einige Trappisten gebrochen, sogar ihre Stimme ist gebrochen. Sie klingt wie eine metallene oder elektronische Stimme.“

Im weiteren Verlauf wird den Zuhörern ein Landsmann des Predigers, der niederländische Fernsehreporter Leo Fijen vorgestellt, der viele Klöster besuchte, in denen niederländische Mönche lebten. So habe er auch den niederländischen „Kartäuser Marcellin Theeuwes, Prior der Grande Chartreuse und Generalsuperior aller Kartäuser“ getroffen, dieser habe dem Journalisten in seiner Abtei (sic!) in der Nähe der Berge von Grenoble ein Interview gestattet. „Achtzehn Stunden pro Tag will (sic!) Abt (sic!) Marcellin still sein.“ Was will der Prediger damit sagen? Es gibt keine Erklärung. Klingt diese Sprache nicht nach Unverständnis, vielleicht auch nach Provokation?

Der Prediger kommt nun auf den früheren Abt von Mariawald, Brono Gooskens, zu sprechen, dem Fijen als niederländischer Landsmann auch Platz in seinem Fernsehbericht einräumte. Aus dem Filmbericht ist ein Buch entstanden, das auch in Deutsch erschienen ist. Nun kommt der Prediger in Fahrt. Er hat nämlich erkannt, dass man aus dem Interview von Fijen mit Abt Bruno leicht die Atmosphäre erkennen kann, die damals in Mariawald vorherrschte. Sie war „menschlich, tief spirituell, versöhnend“.

Wie es jetzt in Mariawald aussieht? Der Prediger weiß es.

Fortsetzung folgt!

Ach ja, ab 1. Dezember geht es HIER weiter.





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