Sonntag, 7. Oktober 2012

„Rosenkranzfest“

7. Oktober


Zur Geschichte des Festes: Das Rosenkranzfest ist ein Dankfest zu Ehren der Rosenkranzkönigin. Als nämlich die Türken im Jahre 1571 das christliche Abendland bedrohten und man mit Recht den Sieg der übermächtigen türkischen Flotte fürchtete, rief Papst Pius V. die gesamte Christenheit, besonders alle Rosenkranzbruderschaften auf, die Gottesmutter durch eifriges Rosenkranzgebet zu bestürmen, die drohenden Gefahren abzuwenden. Das Wunder geschah! Maria offenbarte sichtbar ihre Hilfe. Die feindliche Flotte wurde am 7. Oktober 1571 bei Lepanto vernichtend geschlagen,

Aus Dankbarkeit ordnete der Papst zunächst an, in jedem Jahr am 7. Oktober dieses Ereignisses zu gedenken, und zwar unter dem Titel: „Gedächtnis Unserer Lieben Frau vom Siege". Gregor XIII. ersetzte dieses „Gedächtnis" bereits im Jahre 1573 durch eine eigene Festfeier (am 1. Samstag im Oktober) zu Ehren Unserer Lieben Frau vom heiligen Rosenkranz. Nach einem abermaligen Sieg über die Türken, bei Peterwardein, ordnete Klemens XI. die Feier des Rosenkranzfestes (1716) für die ganze Kirche an. In Leo XIII. erwuchs dem Rosenkranzgebet ein ganz besonderer Liebhaber. 1883 fügte er in die Lauretanische Litanei die Anrufung „Königin des hochheiligen Rosenkranzes" ein und erhob 1887 das Rosenkranzfest zu einem Doppelfest zweiter Klasse.

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Der Rosenkranz spielt in der Geschichte unserer Frömmigkeit eine besondere Rolle. Früher völlig unbekannt, hat er seit etwa 800 Jahren sich die Stellung eines Lieblingsgebetes erobert. Und keineswegs nur bei dem einfachen, wenig gebildeten Volke, auch Könige und Päpste, Wissenschaftler und Künstler haben ihn gerne und unablässig gebetet. So ist der Rosenkranz wie der katholische Gruß und das Kreuzzeichen zum Kennzeichen des echten Katholiken geworden.

Aber der Rosenkranz spielt auch in der Geschichte des Reiches Gottes auf Erden keine unbedeutende Rolle. Seinem Beten haben die Päpste die Errettung Europas aus der Türkengefahr zugeschrieben. Zu seinem Gebrauche rief unermüdlich der hochgelehrte Leo XIII. auf, als er das Schiff Petri von dem Anstürmen der Freimaurer arg bedroht sah. Er ruhte nicht, bis er den Oktober als den Rosenkranzmonat in unserer Kirche heimisch gemacht hatte. Nicht nur in Lourdes, auch in Fatima erschien die seligste Jungfrau mit dem Rosenkranze und lehrte ihn beten. Sie forderte sogar zu Fatima das eifrige Rosenkranzgebet als eine Voraussetzung für unsere Rettung im gegenwärtigen Ansturm der Gottlosigkeit.

Maria ist aber auch in anderer Weise mit dem Rosenkranz verbunden. In seinen Geheimnissen erscheint sie als die stete Begleiterin unseres Herrn. In den stets wiederholten Aves weicht ihr Name nicht von den Lippen des Beters. So ist in der Tat Maria die Königin des Rosenkranzes, das Beten desselben eine Huldigung an die Königin.

Aber noch etwas anderes als Huldigung: innigstes Anflehen, Rufen und Schreien zur „Hilfe der Christen". Je größer die Not, umso mehr schwillt das Rosenkranzbeten an. Durch ihn können wir so gut den Rat des göttlichen Heilandes befolgen: Wir sollten solange durch Anklopfen und Rufen lästig werden, bis uns willfahren würde, und sei es nur, um die lästigen Schreier quitt zu werden. Dazu eignet sich das Rosenkranzgebet mit seinen stetigen Wiederholungen ausgezeichnet. Lästig werden wir freilich der Mutter der Barmherzigkeit nie. Die Rosenkranzkönigin wartet vielmehr schon darauf, uns helfen zu dürfen. Und nie scheint Maria unserm Flehen geneigter zu sein, als wenn wir mit dem Rosenkranz in der Hand ihr nahen. Das ist der Ruf, dem die Königin huldvoll sich zuneigt.

Kirchengebet
O Gott, Dein eingeborener Sohn
hat durch sein Leben, seinen Tod und seine Auferstehung
für uns den Lohn des ewigen Heiles erworben;
wir bitten Dich nun: durch die Verehrung dieser Geheimnisse
im hochheiligen Rosenkranz der seligen Jungfrau Maria,
laß uns nachahmen, was sie enthalten,
und erlangen, was sie verheißen.


SALVI, GIOVANNI BATTISTA, 1609?-1685
MADONNA OF THE ROSARY, 1643
Rome, Italy :
Basilica of Santa Sabina
campus.udayton.edu/mary/gallery/madonna/image47.htm

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