Samstag, 27. Oktober 2012

Nur wer sich dem Wirken Gottes unterwirft, kann einen dauernden Frieden genießen (1 von 2)

Die Seele, die sich nicht ausschließlich dem Willen Gottes anheimstellt, findet weder Frieden noch Vervollkommnung in den verschiedenen Hilfsmitteln, die sie benützt, auch in den vorzüglichsten nicht. Wenn, was Gott selber für dich auswählt, dir nicht passt, welche andere Hand vermöchte deine Wünsche zu befriedigen?

Widert dich ein Gericht an, das der göttliche Wille selber dir zubereitet hat, kann da irgendeine andere Speise einem derart entarteten Gaumen noch munden?
Nur durch die Fülle des gegenwärtigen Augenblicks vermag die Seele wahrhaft genährt, gekräftigt, gereinigt, bereichert und geheiligt zu werden.
Was verlangst du also noch mehr?
Da du alle Güter darin findest, warum sie anderswo suchen?
Verstehst du es besser als Gott?
Da er es so fügt, wie kannst du es anders wollen?
Können seine Weisheit und Güte danebengreifen?
Musst du nicht von der Vorzüglichkeit einer Sache überzeugt sein, sobald Gott sie für gut findet?
Glaubst du in Frieden leben zu können, wenn du mit dem Allmächtigen haderst?
Verursacht nicht vielmehr dieses Hadern mit Gott, wodurch wir uns nur allzu oft verfehlen, ohne es uns recht einzugestehen, all unsere Unruhe?

(Jean-Pierre de Caussade, Hingabe an Gottes Vorsehung, 1.Buch: Die Tugend der Hingabe, 1.Kapitel, 7)
Der Jesuit Jean Pierre de Caussade lebte vom 7.3.1675-8.12.1751.
Nach ihm besteht die ganze Vollkommenheit eines Menschen zuerst darin, sich selber in jedem Augenblick rückhaltlos Gottes Willen und Gnadenführung hinzugeben und stets zu handeln in vollkommener Übereinstimmung mit Gottes Willen.

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