Freitag, 26. Oktober 2012

Lesungen und andere Übungen heiligen uns nur insofern, als sie für uns Kanäle sind, durch die Gottes Wirken uns zuströmt (7 von 7)

Welche Vorstellungen den Geist auch bewegen mögen und was immer den Leib anfällt — den Geist an Zerstreuungen und Ängsten, den Leib an Siechtum und Tod —, immerfort bleibt, was Gott im gegenwärtigen Augenblick für uns will, Leben von Leib und Seele. In jeglichem Zustand werden Leib und Seele ausschließlich durch den Willen Gottes aufrechterhalten. Ohne ihn wandelt sich Brot in Gift; mit ihm wird Gift zum Heilmittel. Ohne ihn verblenden Bücher nur. Er verwandelt Finsternis in Licht. Er macht das Ganze, das Gute, das Wahrhaftige in allen Dingen aus. In allem gibt er Gott. Und Gott ist das unendliche Wesen. Der Seele, die ihn besitzt, ersetzt er alles.


(Jean-Pierre de Caussade, Hingabe an Gottes Vorsehung, 1.Buch: Die Tugend der Hingabe, 1.Kapitel, 5)
Der Jesuit Jean Pierre de Caussade lebte vom 7.3.1675-8.12.1751.
Nach ihm besteht die ganze Vollkommenheit eines Menschen zuerst darin, sich selber in jedem Augenblick rückhaltlos Gottes Willen und Gnadenführung hinzugeben und stets zu handeln in vollkommener Übereinstimmung mit Gottes Willen.

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