Sonntag, 7. Oktober 2012

Juan de Avila - Johannes von Avila

Johannes von Avila und Hildegard von Bingen werden heute von Papst Benedikt XVI. zu Kirchenlehrern erhoben.


Johannes von Avila ist bei uns wenig bekannt.

Er wurde am 8. Januar 1499 in Almodóvar del Campo (Provinz Ciudad Real) geboren. Seine Eltern Alfonso de Ávila (jüdischer Abstammung) und Catalina Gijón besaßen Silberbergwerke in der Sierra Morena. Um 1513 begann er in Salamanca, Jura zu studieren, doch er hörte wieder auf und zog sich in seinen Geburtsort zurück, um ein Leben der Buße zu führen.

Sein Bischof beauftragte ihn, das Evangelium in Andalusien zu verkünden. Dieser Aufgabe widmete er sich von da an zur Gänze, und sie führte dazu, dass er Apostel Andalusiens genannt wurde. Er stand in regem Briefverkehr mit bedeutenden Persönlichkeiten seiner Zeit. So pflegte er den brieflichen Austausch mit Teresa von Ávila, Johannes von Gott, Francisco de Borja oder auch mit Ignatius von Loyola, den er seit 1554 kannte. Von seiner Korrespondenz sind gut 250 Briefe erhalten.

Eine Beschreibung, die am besten zu Johannes von Ávila passt, ist Prediger.
Genau das sagt auch die Inschrift auf seinem Grab: „Mesor eram“ (ich war Prediger).

Die Mitte seiner Botschaft war der gekreuzigte Christus.

Johannes von Avila wurde 1894 von Papst Leo XIII. selig gesprochen. Die Heiligsprechung folgte am 31. Mai 1970. Sein Fest wird am 10. Mai gefeiert. Am 2. Juli 1946 erklärte ihn Papst Pius XII. zum „Patron des spanischen Klerus“. Papst Benedikt XVI. erhebt ihn heute (7.10.2012) zum Kirchenlehrer.


Er hinterließ viele Schriften. Eine beträchtliche Anzahl von ihnen, die sich an Priester richteten, sind nach seinem Tod veröffentlicht worden. Doch unter all seinem literarischen Schaffen ragt ein berühmter Kommentar zu Psalm 44 heraus. Das Buch wurde 1556 in Alcalá de Henares heimlich veröffentlicht und 1557 in einer erweiterten autorisierten Fassung in Madrid. Dieses Werk kann man als einen echten Abriss der Aszetik betrachten. Kardinal Astorga, Erzbischof von Toledo, sagte über dieses Werk, es habe „mehr Seelen bekehrt als es Buchstaben enthalte.“ Dieses kleine Werk prägte die spätere aszetische Literatur positiv und brachte ihm ein solches Ansehen ein, dass es im ganzen 16. Jahrhundert keinen Autor gab, der so viel zu Rate gezogen wurde als Johannes von Ávila: Er prüfte das Leben der heiligen Theresia, hatte häufige Beziehungen zum heiligen Ignatius von Loyola, zum heiligen Franz von Borgia, zum heiligen Petrus von Alcántara, zum heiligen Juan de Ribera, zu Fray Luis de Granada und vielen anderen.

Johannes von Avila schuf eine wahre Priesterschule, die ihre Mitte im Geheimnis Christi und in der Verehrung der Eucharistie, der Gottesmutter, des Heiligen Geistes und der Kirche hatte.

Ein spanisches Video:
San Juan de Ávila. El hombre que lleva a las personasa Dios



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