Juan de Avila - Johannes von Avila
Johannes von Avila und Hildegard von Bingen werden heute von Papst Benedikt XVI. zu Kirchenlehrern erhoben.
Johannes
von Avila ist bei uns wenig bekannt.
Er
wurde am 8. Januar 1499 in Almodóvar del Campo (Provinz Ciudad Real) geboren.
Seine Eltern Alfonso de Ávila (jüdischer Abstammung) und Catalina Gijón besaßen
Silberbergwerke in der Sierra Morena. Um 1513 begann er in Salamanca, Jura zu
studieren, doch er hörte wieder auf und zog sich in seinen Geburtsort zurück,
um ein Leben der Buße zu führen.
Sein
Bischof beauftragte ihn, das Evangelium in Andalusien zu verkünden. Dieser
Aufgabe widmete er sich von da an zur Gänze, und sie führte dazu, dass er
Apostel Andalusiens genannt wurde. Er stand in regem Briefverkehr mit
bedeutenden Persönlichkeiten seiner Zeit. So pflegte er den brieflichen
Austausch mit Teresa von Ávila, Johannes von Gott, Francisco de Borja oder auch
mit Ignatius von Loyola, den er seit 1554 kannte. Von seiner Korrespondenz sind
gut 250 Briefe erhalten.
Eine
Beschreibung, die am besten zu Johannes von Ávila passt, ist Prediger.
Genau
das sagt auch die Inschrift auf seinem Grab: „Mesor eram“ (ich war Prediger).
Die Mitte seiner Botschaft war der gekreuzigte Christus. |
Johannes
von Avila wurde 1894 von Papst Leo XIII. selig gesprochen. Die Heiligsprechung
folgte am 31. Mai 1970. Sein Fest wird am 10. Mai gefeiert. Am 2. Juli 1946
erklärte ihn Papst Pius XII. zum „Patron des spanischen Klerus“. Papst Benedikt
XVI. erhebt ihn heute (7.10.2012) zum Kirchenlehrer.
Er
hinterließ viele Schriften. Eine beträchtliche Anzahl von ihnen, die sich an
Priester richteten, sind nach seinem Tod veröffentlicht worden. Doch unter all
seinem literarischen Schaffen ragt ein berühmter Kommentar zu Psalm 44 heraus.
Das Buch wurde 1556 in Alcalá de Henares heimlich veröffentlicht und 1557 in
einer erweiterten autorisierten Fassung in Madrid. Dieses Werk kann man als
einen echten Abriss der Aszetik betrachten. Kardinal Astorga, Erzbischof von
Toledo, sagte über dieses Werk, es habe „mehr Seelen bekehrt als es Buchstaben
enthalte.“ Dieses kleine Werk prägte die spätere aszetische Literatur positiv
und brachte ihm ein solches Ansehen ein, dass es im ganzen 16. Jahrhundert
keinen Autor gab, der so viel zu Rate gezogen wurde als Johannes von Ávila: Er
prüfte das Leben der heiligen Theresia, hatte häufige Beziehungen zum heiligen
Ignatius von Loyola, zum heiligen Franz von Borgia, zum heiligen Petrus von
Alcántara, zum heiligen Juan de Ribera, zu Fray Luis de Granada und vielen
anderen.
Johannes
von Avila schuf eine wahre Priesterschule, die ihre Mitte im Geheimnis Christi
und in der Verehrung der Eucharistie, der Gottesmutter, des Heiligen Geistes
und der Kirche hatte.
Ein spanisches Video:
San Juan de Ávila. El hombre que lleva a las personasa DiosLabels: Foto, Kirche, Kirchenlehrer, Papst
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