Pater Bernhard Gerstle von der Petrusbruderschaft
…
in Gelsenkirchen und Recklinghausen wirkend, hat im von ihm verantworteten „September-Ruhrgebiets-Rundbrief“
über seine Eindrücke seiner USA-Reise
berichtet, die er anlässlich des Generalkapitels der Petrusbruderschaft in den
USA, noch einige Tage verlängert hatte.
Einige
Auszüge, die Hervorhebungen stammen von mir:
„Die
Petrusbruderschaft und die überlieferte lateinische Liturgie betreffend ist die
Situation speziell in den USA (nicht in Kanada) erheblich besser als bei uns. Viele Bischöfe sind dafür sehr
aufgeschlossen und freuen sich sogar, selbst den überlieferten Ritus zu
zelebrieren. Der Gehorsam gegenüber dem
Papst wird dort noch im Allgemeinen groß geschrieben. Es wurden etliche
Personalpfarreien für uns errichtet und zum Teil schöne Kirchen zur Verfügung
gestellt. In vielen unserer Gemeinden besuchen durchschnittlich bis zu 500 Gläubige unsere Sonntagsmessen.
Oft
verbringen dann die Familien den ganzen Tag in unseren Gemeindezentren. Größere
Anfahrtswege sind kein Hindernis für die Amerikaner. Auffällig ist die große Kinderschar.
Zahlreiche
Familien habenzehn und mehr Kinder. Ein hoher Anteil hat sich dabei für Homeschooling entschieden oder für eine Schule, die von der
Petrusbruderschaft geleitet wird.
Dafür werden große
Opfer gebracht, wie Umzug und Wechsel der Arbeitsstelle. Diese Flexibilität
zeichnet die US-Amerikaner aus, was aber auch seine Schattenseiten hat. Viele
sind nicht in einer bestimmten Region verwurzelt, Freundschaften der Familien
untereinander sind durch die häufigen Ortswechsel oft nur oberflächlich und von
relativ kurzer Dauer.
Als
besonders gravierend empfinde ich einen allgemeinen Bildungsnotstand. Viele
Familien aus traditionellen und
konservativen Kreisen entscheiden sich dafür, ihre Kinder selbst zu Hause zu
unterrichten, was in den USA kein Problem ist. Doch ich frage mich, wie ein entsprechendes
Bildungsniveau unter diesen Voraussetzungen möglich sein soll. Ohne ein
Pädagogikstudium, ohne eine eigene hinreichende Schulausbildung bei
gleichzeitiger Hausarbeit und Erziehung der Kinder, wie soll das alles
funktionieren? Offenbar aber immer noch besser
als in den öffentlichen Schulen, in denen das Niveau nach allgemeiner
Einschätzung sehr kläglich sein muss. Nur die Reichen und finanziell besser
gestellten können sich die guten Privatschulen und Eliteuniversitäten leisten.“
Labels: Kirche, Petrusbruderschaft
2 Kommentare:
Danke für die Info! das bestätigt unsere Eindrücke, die wir bekommen, wenn wir amerikanische katholische Blogs lesen.
Nur das mit dem "Bildungsnotstand" können wir nicht teilen, einige der Blogs, die wir lesen, machen homeschooling. Was sind die Augen einer reinen, auch im Alter von 12 noch keuschen Kinderseele gegen etwas mangelndes Wissen?
http://showerofroses.blogspot.de/2012/08/a-sunday-drive.html
Wie die Augen 12jähriger aussehen, die in Deutschland eine öffentliche Schule besuchen, kann jeder täglich selbst sehen und beweinen. Ich nehme an, dass das in den USA auch nicht anders sein wird.
Nebenbei weiß ich nicht, ob das Wissen so mangelhaft ist, wenn ich sehe, welchen Aufwand Mütter betreiben, um ihre Kinder gut zu unterrichten.
http://showerofroses.blogspot.de/search/label/Home%20Education
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