Dienstag, 28. Februar 2012

Urgrund Liebe - Schlüsselwort 3


3
Es ist für unser Denken schon unfasslich, dass Gott, die Liebe, die das Weltall erschuf, die Myriaden von Sternen, von denen viele millionenfach größer sind als der, den wir bewohnen -, dass sie sich diesen Stern Erde ersehen hat, einen der kleinsten unter ihnen, um ihm eine Sonne so leuchten zu lassen, dass kreatürliches Leben auf ihm entstehen, keimen, wachsen, blühen, fruchten und sich mehren kann; Pflanzen, Fruchtbäume, Tiere- und dann nach kaum messbaren Zeiträumen der Mensch, von allen denkbaren Lebewesen jenes, das Gott zu seinem Ebenbild ersah; ihm haucht er seinen eigenen Lebensodem ein.

Da ist nun also geschöpfliches Leben, das, aus Liebe kommend, vom Odem Liebe durch haucht ist, in ihm seine Lebendigkeit hat, und, der Urliebe ähnlich, sich, wenn auch in geschöpflicher Begrenzung, in seiner ganzen Leibhaftigkeit, mit Herz und Geist, als geliebt erfahren und wiederlieben, das liebend wollen und denken kann.

Heinrich Spaemann  (Christliche Innerlichkeit, 2-4 1982)

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