Heinrich Spaemann: Ehemann, Vater, Priester
Der Sohn
eines liberalen evangelischen Schulrektors wurde am 15. Juli 1903 in Westfalen
geboren. Bereits als Kind verlor er den Glauben, was ihn aber nicht schmerzte. In
den 20er Jahren studierte er Kunstgeschichte in München und Berlin und
arbeitete in der Redaktion der „Sozialistischen Monatshefte“.
Er heiratete
die Tänzerin Ruth Krämer und beiden wurde 1927 ihr Sohn Robert geboren, heute
einer der bekanntesten deutschen Philosophen und Verteidiger der katholischen Tradition.
Heinrich
Spaemanns Ehefrau ereilte eine schwere Lungenerkrankung. Die Frage nach Gott wurde
zur wichtigen gemeinsamen Lebensaufgabe. Das Ehepaar konvertierte 1930 zur
katholischen Kirche und ließen dabei ihren Sohn Robert taufen.
Nach dem
Tod seiner Frau studierte Heinrich Spaemann Theologie und er wurde 1942 in
Münster zum Priester geweiht. Danach wirkte als Kaplan und als Pfarrer. Später war
er Kirchenzeitungsredakteur und Religionslehrer. Ab 1969 lebte Heinrich
Spaemann, bereits 66jährig, als Rektor und Seelsorger des Vianney Hospitals in
Überlingen am Bodensee. Hier lebte und arbeitete er mit psychisch kranken,
behinderten und verlassenen Menschen. Er wirkte auch hier weiter auch als
geistlicher Schriftsteller. Er hat mehrere Bücher und viele Schriften verfasst.
Bekannt ist sein Werk „Das Prinzip Liebe“.
Als Theologe
war Heinrich Spaemann von der „personalen Existenz einer weltüberlegenen, teuflischen
Macht“ überzeugt, die in der Lage sei, die „Psyche des Menschen zu durchdringen“
und auch viele Christen in eine Welt gottferner
Praktiken hineinzuziehen.
Heinrich
Spaemann setzte auf kleine Gemeinschaften innerhalb der Kirche. Er selbst war
seit dem Ende der 50er Jahre Mitglied der Priesterbruderschaft Charles de
Foucauld, an deren Treffen er regelmäßig teilnahm. Hier waren ihm das Gebet, die
Schriftlesung und der geistliche Austausch „ständiger Neubeginn in erster
Liebe“. Er starb, tätig bis zuletzt und gottergeben, am 1. Mai 2001 in Überlingen, 97 jährig.
links Heinrich Spaemann und rechts sein Sohn Robert
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