Samstag, 19. November 2011

Traurigkeit oder Acedia, 31

[31] - Man kann dieses inspirierte Wort aber auch noch anders verstehen. Der originale hebräische Text ist demnach so zu übersetzen: Meine Sehnsucht (nefesh) schmilzt vor Traurigkeit dahin. Das heißt: Traurigkeit drückt auf mein tiefstes Verlangen, das mich zu Gott hin treibt. Wir wissen, dass der faule Mensch - eine häufige Figur im Buch der Sprichwörter - an einer Dysfunktion leidet: Sein Verlangen kreist ihn selbst ein, und es führt ihn in den Tod (siehe Spr 21,25).


2.3. Kampf und ungeordnete Sehnsüchte

Der geistliche Kampf begann unmittelbar nach der Ursünde, und er wird bis zum Ende der Zeiten andauern: Feindschaft setze ich zwischen dich (die Schlange) und die Frau, zwischen deinen Nachwuchs und ihren Nachwuchs, er trifft dich am Kopf, und du triffst ihn an der Ferse (Gen 3,15). Der hl. Paulus stellt diesen Kampf in die Dynamik des Heilsgeheimnisses (Kol 2,15; Eph 6,11-12; I Kor 15,24-26) und rüstet uns mit den passenden spirituellen Waffen aus (Eph 6,11-17; I Thess 5,8; siehe auch I Petr 5,8-9). 

Hauptsächlich: Dom Bernardo Olivera, Generalabt der Trappisten 1990-2008:
“Eine Traurigkeit, die das Verlangen nach Gott zersetzt“

Labels:

0 Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Abonnieren Kommentare zum Post [Atom]

<< Startseite