Dienstag, 6. September 2011

Über die Reinigung des Geistes, 92

Nicht wie Hasen

Gott will nicht, dass wir stets durch die Leidenschaften niedrig sind und, von ihnen gejagt, wie Hasen werden sowie ihn allein zum Fels der Zuflucht machen. Denn sonst hätte er nicht gesagt: "Ich sprach: 'Ihr seid Götter und Söhne des Höchsten allesamt.'

Er will vielmehr, dass wir auch wie Hirsche zu den erhabenen Bergen seiner Gebote empor eilen und ganz dürstend werden nach den lebenspendenden Wassern des Geistes."' Wie jene (Hirsche), wenn sie von Natur aus die Schlangen fressen, durch die Hitze, welche von ihrem langen Lauf stammt, die giftige Natur der Schlangen seltsamerweise in junge Schösslinge verwandeln, wie man so sagt, ohne davon Schaden zu nehmen, so sollen nämlich auch wir, wenn wir jeden Gedanken der Leidenschaftlichkeit im Magen des Denkens aufnehmen, ihn durch den feurigen Lauf der Gebote Gottes und die Kraft des (Heiligen) Geistes durch seine Gefangennahme umwandeln in eine duftende und heilbringende Tätigkeit der Tugend.
(Philokalie, Bd. 4,  Niketas Stethatos über die Reinigung des Geistes)

Labels:

0 Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Abonnieren Kommentare zum Post [Atom]

<< Startseite