Montag, 22. August 2011

Über die Reinigung des Geistes, 77

Frucht

Wird die Seele von solchen Erwägungen geistig in die Luft des Lichts entrückt, dann wird sie durchdringend erleuchtet, wird noch mehr gereinigt, erhebt sich vollständig zum Himmel und betrachtet die Schönheit der Güter, welche für die Heiligen bereitliegen. Wird sie von der Begierde danach entflammt, lässt sie sogleich von den Augen die Frucht des Gebetes strömen und lässt aufgrund der lichtschaffenden Wirksamkeit des (Heiligen) Geistes das Nass der Tränen fließen. Das Kosten dieser Tränen ist so angenehm, dass jemand, der daran Anteil erhielt, manchmal sogar die leibliche Nahrung vergisst.

Dies ist die Frucht des Gebetes, welche den Seelen der Betenden durch die (rechte) Beschaffenheit der Psalmodie zuteilwird.

(Philokalie, Bd. 4,  Niketas Stethatos über die Reinigung des Geistes)

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