Dienstag, 16. August 2011

Über die Reinigung des Geistes, 71

Freimütig sprechen

Wenn der in einsamer Ruhe Lebende den Honig der Tugenden erarbeitet und dabei über die Niedrigkeit des Fleisches erhaben wird aufgrund der Kämpfe der Philosophie, zum naturhaften Zustand der Kräfte seiner Seele gelangt aufgrund seiner demütigen Gesinnung, die Strahlen des (Heiligen) Geistes in sich aufnimmt, nachdem er in seinem Herzen durch Tränen gereinigt wurde, die Unverderblichkeit des lebenspendenden Todes Christi anzieht und auch er den Tröster mit feuriger Zunge empfängt, während er im Obergemach der einsamen Ruhe sitzt, dann muss er freimütig von den Großtaten Gottes sprechen und in der großen Gemeinde seine Gerechtigkeit verkünden: da er mitten in seinem Innern das Gesetz des (Heiligen) Geistes aufgenommen hat. Er soll ja nicht wie jener böse Knecht, welcher das Talent seines Herrn vergrub, ins ewige Feuer geworfen werden?

(Philokalie, Bd. 4,  Niketas Stethatos über die Reinigung des Geistes)

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