Montag, 15. August 2011

Über die Reinigung des Geistes, 70

Tiefes Schweigen

Solange die Seele in sich selbst uneins ist, da sich ihre Kräfte ungeordnet regen, und sie noch nicht aufnahmefähig geworden ist für die göttlichen Strahlen, auch der Freiheit von der Knechtschaft der Gesinnung des Fleisches nicht gewürdigt wurde noch auch den Frieden genossen hat, nachdem für sie eben der Krieg mit den nicht zu bändigenden Leidenschaften aufgehört hat, bedarf sie eines tiefen Schweigens der Lippen, so dass auch sie mit David sprechen kann: "Ich aber hörte wie ein Tauber nicht, und wie ein Stummer tat ich meinen Mund nicht auf.“ Und immerfort soll sie betrübt sein und traurig den Weg der Gebote Christi wandeln unter der Bedrängnis von Seiten des Feindes und die Heimsuchung des Trösters erwarten. Durch ihn wird ihr, indem sie zerknirscht und von den Tränen gewaschen wird, die wirkliche Freiheit gewährt.

(Philokalie, Bd. 4,  Niketas Stethatos über die Reinigung des Geistes)

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