Freitag, 21. Januar 2011

Der Geist des hl. Offiziums in der alten Form (4)


Göttliche Herkunft des hl. Offiziums

Liturgie ist cultus divinus, und zwar auch im Sinne des Gottesdienstes, der von Gott selbst geschaffen wurde. Der hl. Basilius spricht die einhellige Überzeugung der Kirche aus, dass ihre Liturgie nicht Menschenwerk, sondern von Gott geoffenbart ist. Gewiss haben sich einzelne Teile geschichtlich entwickelt. Dennoch wäre es ein Fehlschluss, den Gottesdienst damit als dem menschlichen Schalten und Walten unterworfen zu verstehen. Selbst die Liturgiereform im Anschluss an das II. Vaticanum hatte sich zunächst ja nur zum Ziel gesetzt, die ursprüngliche Form zu bewahren und den Gläubigen nahe zu bringen, und es gehört zu ihrer Tragik, dass sie dazu beigetragen hat, eben diese Form zu zerstören. Auf jeden Fall gilt: Gott kann nur so in rechter Weise angebetet werden, wie er selbst es offenbart. „Die Stunde kommt und sie ist schon da, zu der die wahren Beter den Vater anbeten werden im Geist und in der Wahrheit; denn so will der Vater angebetet werden“ (Joh 4,23). Die Heiden machen ihr Gebet, denn ihr gegenüber sind Machwerke von Menschenhand (vgl. Ps 113,12); Gott selbst aber schenkt seinen Gläubigen das wahre Gebet und den wahren Kult. Liturgie als Gottesgeschenk, das gilt nicht nur für die hl. Messe, sondern auch für das hl. Offizium, also das liturgische Gebet zu den verschiedenen Stunden des Tages und der Nacht. In der Tat enthält gerade das römische Brevier in seiner Herkunft, seinem geistlichen Sinn und in allen seinen Teilen nicht Menschenwort, sondern Wort Gottes aus der Heiligen Schrift und der Tradition.
(4. Wollbold, a.a.O.)

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