Fest „Maria von der Fürbitte“
Samstag
nach Allerheiligen (3.11.2012)
Zur
Geschichte des Festes
Die
gnadenvollen Hände unserer himmlischen Mutter stehen nicht nur den Kindern der
streitenden Kirche offen, sondern auch denen der leidenden Kirche. Es wundert
uns darum nicht, wenn die Marienliebe des gläubigen Volkes ein eigenes Fest
geschaffen hat, das der Fürbitte Mariens für die Armen Seelen gewidmet ist. In
den verschiedensten Diözesen wird es gefeiert, besonders seit dem es am 30.
Juli 1830 den Redemptoristen von Rom erlaubt worden war. Gerade der hl.
Alphons, der Gründer dieses Ordens, war ein besonderer Eiferer für die
Verehrung Mariens von der Fürbitte.
In
Rom wird in der Kirche des hl. Dominikus und Sixtus eine Ikone „Maria von der
Fürbitte" verehrt. Nach einer alten Tradition soll dieses Bild vom hl.
Lucas stammen. Engelhände hätten es vom Orient nach Rom gebracht. Auf Wunsch
Honorius III. ist es am 24. Februar 1219 von Dominikus feierlich in die Kirche
des hl. Sixtus übertragen worden. Historisch beglaubigt ist jedenfalls die
Krönung dieses Bildes im Jahre 1679 durch das Vatikanische Kapitel. - Die Wahl
des ersten Samstages im Allerseelenmonat für dieses Fest „Maria von der Fürbitte"
ist bezeichnend für den Festcharakter.
+++
Eine
der tröstlichen Wahrheiten unseres heiligen Glaubens ist die Lehre von der
Gemeinschaft der Heiligen. Sie verbindet uns mit den Armenseelen des Fegfeuers
wie mit den seligen Bewohnern des Himmels. Aber sie verbindet nicht in
Unverbindlichkeit, sondern in einem tatkräftigen Mit- und Füreinander. Wie glücklich
sind wir doch, dass die seligen und reinen Himmelsbewohner keineswegs vornehm
von uns armen Sündern Abstand zu nehmen suchen. Wie trostreich für uns, dass
sie nicht so trunken sind von der Seligkeit Gottes, dass sie nichts mehr für
uns übrig haben. Ganz im Gegenteil, sie sind in der Liebe zu Gott aus echter
Nächstenliebe um uns besorgt und hängen an uns wie liebste Freunde. Freudig
werfen sie beim Vater im Himmel ihre Mühen und Verdienste für uns in die
Waagschale.
In
den Kreis dieser himmlischen Fürbitter trat mit ihrer leiblichen Aufnahme in
den Himmel auch Maria ein. Wenn es wahr ist, dass die Macht des Fürbittgebetes der
Heiligen sich nach dem Maße ihrer Gnade und ihrer Liebe richtet, dann muss die
selige Jungfrau einen ersten Platz in dieser Reihe einnehmen. Hat doch niemand
eine solche Fülle der Gnaden aufzuweisen. Kann doch niemand mit ihr wetteifern
in der Liebe zu Gott und dem Nächsten. Hat doch niemand für das Reich Gottes so
viel Leid und Mühe getragen wie die Schmerzensmutter und Gehilfin des Erlösers.
Diese
besondere Stellung Mariens im Kreise der himmlischen Fürbitter bringen wir zum
Ausdruck, wenn wir sie bezeichnen als die mütterliche und die allmächtige Fürbitterin.
Mütterlich
ist ihr Fürbitten. Mütterlich, weil sie dem Herrn als der Frucht ihres Leibes
sich bittend nähert. Wahrlich, Jesus müsste keine echte, keine göttlich-große
Kindesliebe in sich tragen, wenn er nicht ohne weiteres seiner bittenden Mutter
gütigst gewährte, um was sie fleht. Mütterlich in Bezug auf uns. Denn sie ist
unter dem Kreuze unter den größten Schmerzen unsere Mutter geworden. Hat aber
nicht jedes echte Mutterherz umso mehr Liebe, Besorgtheit, Opfergeist für ihr
Kind, je mehr dessen Geburt und Erziehung ihr gekostet hat? Wie teuer werden
wir daher dem Mutterherzen Mariens sein! Wie treu und entschieden wird sie sich
für uns einsetzen. Man möchte es in menschlicher Sprechart so ausdrücken: Eine
solche Mutter lässt sich nicht abweisen, bis ihre Bitte für uns erhört worden
ist.
So
ist es für den glaubenden Christen undenkbar, dass Maria nicht erhört werden könnte.
Und darum hat man sie genannt: die „fürbittende Allmacht“. Nicht verwunderlich,
dass es Christenherzen drängte, dieses herrlichen Tatbestandes in einer eigenen
Festfeier zu gedenken.
Kirchengebet
Allmächtiger
ewiger Gott,
Du
willst, dass die selige Jungfrau Maria
als
Mutter Deines eingeborenen Sohnes
dem
Menschengeschlecht zu Hilfe eile,
lass
uns, wir bitten Dich, auf ihre Fürbitte hin
alle
teuflische Ansteckung meiden und mit
reinem
Geiste Dir dienen.
(nach:
C. Feckes, So feiert dich die Kirche, Steijl 1954)
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Maria mit Jesuskind, St. Laurentius Bietigheim |
Labels: Foto, Kirche, Liturgie, Muttergottes
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