Samstag, 1. September 2012

Fest „Maria Trost“


Samstag nach dem Fest des hl. Augustinus
(1.September 2012)

Zur Geschichte des Festes
Dieses Marienfest wurde zuerst im Augustinerorden gefeiert. Der Zusammenhang ist folgender: Mit der Verehrung des Ordensgründers, des hl. Augustinus, war engstens verknüpft die Verehrung der hl. Monika. Man gedachte in Ehrfurcht der Tränen dieser heiligen Mutter, die durch die Bitterkeit ihres eigenen Leides ihren Sohn Augustinus für das Reich Gottes gewonnen. Nun lag es bei der bekannten Marienliebe des Augustinerordens sehr nahe, auch des Leides und der Tränen jener heiligsten aller Mütter zu gedenken, die uns den Erlöser geboren und - unter dem Kreuze stehend - in mütterlicher Leidensgemeinschaft ihn geopfert hat.

Die Einführung des Festes geht auf Papst Gregor XII. zurück. Er vereinigte die „Bruderschaft des hl. Augustinus und der hl. Monika" (deren Mitglieder einen Gürtel trugen) mit der „Bruderschaft Unserer Lieben Frau vom Troste". Dieser neuen Bruderschaft gab er als Titularfest „Maria vom Trost“. 1805 wurde dieses Fest über den Orden der Augustinereremiten hinaus erlaubt und nahm von da aus seinen Weg in weite Teile der Kirche.

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In jenen trauten Stunden, in denen Jesus Abschied nahm von seinen Jüngern, in denen er in die bangen Augen der Seinen schaute, die es nicht fassen konnten, dass der Meister von ihnen gehe, wusste er ihnen keinen besseren Trost zu bieten als die Verheißung des Heiligen Geistes. „Ich will den Vater bitten, und er wird euch einen andern Beistand geben." Von diesem Beistand versprach er ihnen, dass er die Traurigkeit von ihnen nehmen werde, dass er sie zu starken Zeugen seiner Wahrheit mache und durch sie die Welt davon überzeuge, dass es eine Sünde, eine Gerechtigkeit und ein Gericht gebe. Er solle bei ihnen bleiben, bis jene frohmachende Stunde für sie anbreche, in der er selbst zu ihnen zurückkehre, um niemals mehr von ihnen zu gehen. Seitdem heißt der Heilige Geist: der große Beistand unserer Kirche und unserer Seelen, der Tröster-Geist.

Daran muss man denken, wenn man vernimmt, dass der seligsten Jungfrau Name mit jenem Worte verbunden wird, dessen Klang allein schon Balsam für verwundete Herzen ist, dem Wort „Trost". Kann auch Maria unser Trost genannt werden? Wer könnte es bezweifeln, da sie doch die Mutter unseres Erlösers ist! Es gäbe keine Hoffnung, keine Rettung, keine Freuden für uns arme Sünder, wenn Mariens Mutterschaft den nicht gezeugt hätte, der unser Friedensfürst, unsere Seligkeit geworden ist. So bietet uns Maria in der Heilsordnung Gottes die Sicherung unserer Hoffnung und die Bürgschaft unserer Freude. Maria ist also der Trost der Welt. Von da aus begreifen wir, dass Herzen, die glaubten verzweifeln zu müssen, die selige Jungfrau so begeistert gepriesen haben, dass man vermuten möchte, sie hätten sich vielleicht vertan zwischen ihr und ihrem Sohne. Darum jubeln Christenherzen auf, wenn man ihrer Geburt gedenkt, ja, wenn allein schon jenes Augenblickes gedacht wird, da sie im Schoße ihrer Mutter empfangen ward. Mit ihrem Erscheinen scheint alles anders zu werden, alles neu, alles besser. Weshalb? Weil sie nicht anders gedacht werden kann als nur auf ihren Sohn, den Erlöser, hin. Darum ist Maria unser Trost.

Maria bleibt unser Trost. Maria als die himmlische Mutter ist nun gemeint als die fürbittende Allmacht, als die Mutter der nie versiegenden Barmherzigkeit. So ist sie unser großer Trost, unser Beistand. Denn solange ihr Mutterherz noch schlägt, solange ihre Mutterlippen zum Vater der Erbarmung rufen, solange ihre Mutterhände sich ausstrecken zur Hilfe hin, solange hat Verzweifeln keinen Sinn, solange hat Hoffnung sicheren Platz. Maria Trost!

Herr Jesus Christus,
Vater der Erbarmungen und
Gott allen Trostes. Hier auf Erden
verehren wir eifrig und freudig
Deine reinste Mutter unter dem Titel
Maria vom Troste.
Gewähre uns deshalb gnädig,
dass wir uns ihrer immerwährenden
Gemeinschaft im Himmel erfreuen.

(nach: C. Feckes, So feiert dich die Kirche, Steijl 1954)


Vergine Consolata Torino (Gnadenbild von Turin - Maria Trost)
Bildquelle

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