Es genügt nicht
Die
genaue Erkenntnis aller seiner Fehler genügt jedoch für den Mönch nicht, wenn
er diese nur insoweit erkennt, dass er sie sich selbst und seinen Brüdern, den
Menschen, nur als Fehler und Irrungen eingesteht. Er muss so weit kommen, sie
Gott selbst als Sünden im eigentlichen Sinn zu bekennen: „Ich habe gesündigt
gegen den Himmel und gegen dich ..." Kein Bekenntnis ist wirksam, solange
es noch nicht bis zu diesem Punkt vorgedrungen ist. Genau das erstrebt das
Zurückweisen alles dessen, was von Gott kommt: uns nicht in den Zustand
irgendeines Bedürftigen zu versetzen, sondern in den des Sünders: „Ich bin
nicht mehr wert, dein Sohn zu heißen ..."
(Aus
dem Kapitel: Busse und Abtötung, in: Louis Bouyer, Vom Geist des Mönchtums,
Otto Müller Verlag 1958, S.225f
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