Maximus zur Sünde
Das Mönchsleben ist durch die Sünde nicht nur bedingt, es ist deren direkte Funktion.
Die
griechischen Väter haben darüber eine genaue, heute zu wenig bekannte Lehre
ausgearbeitet. Sie scheint bei Maximus dem Bekenner ihre zusammenhängendste
Darlegung erfahren zu haben.
ihm
öffnen sich der Menschheit nach der Sünde zwei Wege zu ihrer Wiedergutmachung.
Der
eine ist der indirekte Weg der Familie. Dadurch, dass sie die Menschheit über
den Tod der Sünder hinaus weitererhält, birgt sie in sich die Möglichkeit des
Wiederaufstehens, der Bekehrung.
Der
andere ist der direkte Weg der gottgeweihten Keuschheit, der allein unmittelbar
auf die Schöpfung des neuen Menschen zugeht, indem er darauf verzichtet, die
alte Schöpfung des gefallenen Menschen fortzusetzen.
Dort
verhindert man diese zu sterben, lässt ihr aber die Hoffnung auf ein künftiges
Wiederaufstehen;
hier
lässt man sie sterben, aber erschafft sie durch diesen Tod neu.
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