Freitag, 27. Juli 2012

Der Ritter der Wahrheit


Es ist Aufgabe des Ritters, den christlichen Glauben zu verteidigen und Witwen, Waisen und Hilflosen beizustehen.

Das Rittertum sieht nicht auf die Zahl seiner Mitglieder, sondern auf edlen Geist und gute Sitten.

Der Ritter erhält eine Lanze als Symbol der Wahrheit.
Wahrheit verdreht kein Recht und beugt dem Falschen vor. Der Stahl der Lanzenspitze verkörpert jene Stärke, die Wahrheit gegenüber der Unwahrheit besitzt.

Wahrheit stützt Hoffnung.
Die Rüstung bedeutet Burg und Wall gegen Laster und Schwäche.
Der Sattel innere Sicherheit und Schwere der Aufgaben,
das Pferd entspricht dem Adel des Geistes und erhebt den Ritter allen sichtbar zur Verpflichtung, für die Ehre des Rittertums einzustehen.

Ein Ritter ist nichts ohne den Glauben.
In ihm schaut er Gott und seine Werke, durch ihn gelangt er zu Liebe, Hoffnung und Treue im Dienste der Wahrheit.
Hoffnung bringt dem Ritter die Hilfe Gottes, der demjenigen den Sieg im Kampfe schenkt, der mehr auf ihn als in die eigenen Kräfte und Waffen vertraut.
Hoffnung gibt Mut.

Niemand kann Ritter sein, der nicht den Nächsten liebt.
Diese Liebe eint Tugenden und hält Laster fern.
Jeder Ritter braucht Gottes- und Nächstenliebe zur Erfüllung seiner Aufgaben. Sie macht ihm die Last des Rittertums leicht.

(Ramon Llull, Die Kunst sich in Gott zu verlieben, Herder 1985, Textübertragung Erika Lorenz, 111f)

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