Der Ritter der Wahrheit
Es
ist Aufgabe des Ritters, den christlichen Glauben zu verteidigen und Witwen,
Waisen und Hilflosen beizustehen.
Das
Rittertum sieht nicht auf die Zahl seiner Mitglieder, sondern auf edlen Geist
und gute Sitten.
Der
Ritter erhält eine Lanze als Symbol der Wahrheit.
Wahrheit
verdreht kein Recht und beugt dem Falschen vor. Der Stahl der Lanzenspitze
verkörpert jene Stärke, die Wahrheit gegenüber der Unwahrheit besitzt.
Wahrheit
stützt Hoffnung.
Die
Rüstung bedeutet Burg und Wall gegen Laster und Schwäche.
Der
Sattel innere Sicherheit und Schwere der Aufgaben,
das
Pferd entspricht dem Adel des Geistes und erhebt den Ritter allen sichtbar zur
Verpflichtung, für die Ehre des Rittertums einzustehen.
Ein
Ritter ist nichts ohne den Glauben.
In
ihm schaut er Gott und seine Werke, durch ihn gelangt er zu Liebe, Hoffnung und
Treue im Dienste der Wahrheit.
Hoffnung
bringt dem Ritter die Hilfe Gottes, der demjenigen den Sieg im Kampfe schenkt,
der mehr auf ihn als in die eigenen Kräfte und Waffen vertraut.
Hoffnung
gibt Mut.
Niemand
kann Ritter sein, der nicht den Nächsten liebt.
Diese
Liebe eint Tugenden und hält Laster fern.
Jeder
Ritter braucht Gottes- und Nächstenliebe zur Erfüllung seiner Aufgaben. Sie
macht ihm die Last des Rittertums leicht.
(Ramon
Llull, Die Kunst sich in Gott zu verlieben, Herder 1985, Textübertragung Erika
Lorenz, 111f)
Labels: Ramon Llull
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