Neue Äbtissin bei den Trappistinnen
Am
16. März 2012 wurde von den Konventualinnen der Trappistinnen-Abtei Maria
Frieden Sr. Gratia Maria Adler zur Äbtissin gewählt. Ihre Amtszeit beträgt
sechs Jahre.
Äbtissin Maria Gratia, Maria Frieden |
Sie folgt einer dreijährigen Zeit der Vakanz, in der Sr. Magdalena
Aust die Abtei als Priorin leitete. Von Herzen wünsche ich der neuen Äbtissin
eine glückliche Hand und Gottes Segen!
Zum
heutigen Fest des heiligen Benedikt hat Sr. Magdalena Aust, die bisherige Oberin
der Trappistinnen, einen Text verfasst, den
ich in Ausschnitten wiedergebe:
Sr. Magdalena Aust, Maria Frieden |
"Das kontemplative
Leben ist ein beständiges Sich-Ausstrecken der Seele nach Gott.
Die erste
Auswirkung einer kontemplativen Berufung und ihre beständigste
Erscheinungsweise besteht in dem inneren Antrieb: im Angezogen-werden von Gott, in der Sehnsucht,
Gott zu schauen, ihn irgendwie im Dunkel zu berühren. So gesehen überschneidet
sich das kontemplative Leben mit dem sogenannten „mystischen Leben“. Das muss
uns nicht verwundern, weil nach der gesamten patristischen und monastischen
Überlieferung der Mensch gerade darin sein wahres Sein verwirklicht, dass er
„vergöttlicht“ wird. „Die Herrlichkeit Gottes ist der lebendige Mensch, und das
Leben des Menschen ist die Anschauung Gottes“, schrieb der heilige Irenäus.
Dom Vital und
andere große Lehrer des Trappistenordens waren fest davon überzeugt, dass
keiner ein wahrer Mönch (eine wahre Nonne) sein kann, wenn er (sie) nicht ein „Mystiker“ (eine „Mystikerin“) in
diesem breiten Sinn ist, d.h. jemand, in dem das Gnadenleben zur vollen
Entfaltung gekommen ist. Dabei geht es gewiss nicht um Visionen und
Offenbarungen, sondern um eine innere Dynamik, die aus der Beschäftigung mit
den Mysterien des Lebens Jesu kommt, in der Feier der Liturgie und der
Meditation.
Als das Ziel der
Ausbildung im Orden definieren die Konstitutionen: dass das Bild Gottes in uns
wiederhergestellt wird in seiner vollen Ähnlichkeit. Das wahre Bild – vera
eikon, Veronika – ist aber letztlich Jesus Christus, der menschgewordene Sohn
Gottes.
Einer der
Zisterzienserväter, Guerric von Igny, lehrt uns, dass uns in der gläubigen
Mitfeier der Eucharistie und der Stundenliturgie das Heil zuteil wird: das
gefeierte Geheimnis nimmt uns in Besitz, wirkt in uns, wandelt uns um."
Labels: Foto, Gebet-Betrachtung-Gedanke, Maria Frieden, Trappistinnen
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