Dienstag, 20. März 2012

Neue Äbtissin bei den Trappistinnen


Am 16. März 2012 wurde von den Konventualinnen der Trappistinnen-Abtei Maria Frieden Sr. Gratia Maria Adler zur Äbtissin gewählt. Ihre Amtszeit beträgt sechs Jahre. 

Äbtissin Maria Gratia, Maria Frieden
 Sie folgt einer dreijährigen Zeit der Vakanz, in der Sr. Magdalena Aust die Abtei als Priorin leitete. Von Herzen wünsche ich der neuen Äbtissin eine glückliche Hand und Gottes Segen!

Zum heutigen Fest des heiligen Benedikt hat Sr. Magdalena Aust, die bisherige Oberin der Trappistinnen, einen Text verfasst,  den ich in Ausschnitten wiedergebe: 

Sr. Magdalena Aust, Maria Frieden
 "Das kontemplative Leben ist ein beständiges Sich-Ausstrecken der Seele nach Gott.

Die erste Auswirkung einer kontemplativen Berufung und ihre beständigste Erscheinungsweise besteht in dem inneren Antrieb: im  Angezogen-werden von Gott, in der Sehnsucht, Gott zu schauen, ihn irgendwie im Dunkel zu berühren. So gesehen überschneidet sich das kontemplative Leben mit dem sogenannten „mystischen Leben“. Das muss uns nicht verwundern, weil nach der gesamten patristischen und monastischen Überlieferung der Mensch gerade darin sein wahres Sein verwirklicht, dass er „vergöttlicht“ wird. „Die Herrlichkeit Gottes ist der lebendige Mensch, und das Leben des Menschen ist die Anschauung Gottes“, schrieb der heilige Irenäus.

Dom Vital und andere große Lehrer des Trappistenordens waren fest davon überzeugt, dass keiner ein wahrer Mönch (eine wahre Nonne) sein kann, wenn er (sie)  nicht ein „Mystiker“ (eine „Mystikerin“) in diesem breiten Sinn ist, d.h. jemand, in dem das Gnadenleben zur vollen Entfaltung gekommen ist. Dabei geht es gewiss nicht um Visionen und Offenbarungen, sondern um eine innere Dynamik, die aus der Beschäftigung mit den Mysterien des Lebens Jesu kommt, in der Feier der Liturgie und der Meditation.

Als das Ziel der Ausbildung im Orden definieren die Konstitutionen: dass das Bild Gottes in uns wiederhergestellt wird in seiner vollen Ähnlichkeit. Das wahre Bild – vera eikon, Veronika – ist aber letztlich Jesus Christus, der menschgewordene Sohn Gottes.

Einer der Zisterzienserväter, Guerric von Igny, lehrt uns, dass uns in der gläubigen Mitfeier der Eucharistie und der Stundenliturgie das Heil zuteil wird: das gefeierte Geheimnis nimmt uns in Besitz, wirkt in uns, wandelt uns um."

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