Sonntag, 10. Juli 2011

Über die Reinigung des Geistes, 35

Gegen die Lüge

Nicht mit dem Gesicht, mit dem Äußeren oder mit Worten wird die Wahrheit bestimmt, und Gott ruht auch nicht darin, sondern in zerschlagenen Herzen, Geistern der Demut" und von der Erkenntnis Gottes erleuchteten Seelen.

Manchmal nämlich sehen wir, wie jemand äußerlich mit Worten unterwürfig ist und zu jedem demütige Reden spricht, da er nach dem Lob der Menschen jagt; innerlich aber ist er voll von Anmaßung, List, Neid und Groll auf den Nächsten. Und manchmal sehen wir, wie jemand äußerlich mit erhabenen Worten der Weisheit um der Gerechtigkeit willen kämpft und wider die Lüge oder die Übertretung der göttlichen Gesetze auftritt und dabei offensichtlich allein auf die Wahrheit blickt, innerlich aber mit aller Bescheidenheit, Demut und Liebe zum Nächsten erfüllt ist. Manchmal auch rühmt er sich im Herrn, wie sich auch Paulus im Herrn rühmte mit den Worten: "Ich will mich meiner Schwachheiten rühmen."

(Philokalie, Bd. 4,  Niketas Stethatos über die Reinigung des Geistes)

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