Über die Reinigung des Geistes, 8
Es mangelt
Dies aber erleiden sie, da sie noch vom Geist der Materie festgehalten werden, weil sie ihre eigene Seele lieben und ihre Willensabsichten auszuführen gedenken. Da sie nämlich des Heiligen Geistes leer sind, haben sie auch an seinen Gnadengaben keinen Anteil. Darum kann man in ihnen auch nicht als göttliche Frucht die Liebe zu Gott und zum Nächsten sehen, die Freude in Armut und Bedrängnis, den Frieden der Seele, den eigewurzelten Glauben oder umfassende Enthaltsamkeit; doch auch nicht Zerknirschung, Tränen oder Demut und Mitleid. Alles aber ist voller Dünkel und Hochmut. Darum nun mangelt es ihnen von vornherein auch an der Kraft, in die Tiefen des (Heiligen) Geistes einzudringen. Kein Licht nämlich gibt es ihn ihnen, welches sie führen und ihren Sinn öffnen würde zum Verständnis der Schriften;' bringen sie es doch sogar nicht einmal über sich, anderen zuzuhören, welche diese Dinge darlegen.
Mit Recht also hat sich der Apostel auch über solche geäußert: "Der seelische Mensch nimmt nicht auf, was des Geistes ist; denn Torheit ist es ihm, und er weiß nicht, dass das Gesetz geistig ist und geistiger weise beurteilt wird."
Philokalie, Bd. 4, Niketas Stethatos über die Reinigung des Geistes)
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