Samstag, 4. Juni 2011

Über die Reinigung des Geistes, 6

Richtige Kämpfe

Da sie nämlich die im Wege stehenden Wolken der Leidenschaften wie hohe Mauern besitzen, welche den Glanz des (Heiligen) Geistes abschirmen, bleiben sie unerleuchtet. Und weil sie mit den Sinnen ihrer Seele blind sind, können sie sich nicht zu den geistigen Schönheiten Gottes erheben, das Licht des wirklich wahren Lebens nicht sehen und sich nicht über die Niedrigkeit der sichtbaren Dinge erheben. Vielmehr sind sie gleichsam wie das Vieh und wie der Sinn der Welt geworden und fesseln darum die Würde des Verstandes mit den sinnlich wahrnehmbaren und menschlichen Dingen. All ihren Kampf richten sie auf die sichtbaren und vergänglichen Dinge, wobei sie derentwegen miteinander kämpfen und für solche Dinge manchmal auch ihr Leben geben; denn sie trachten nach Hab und Gut, nach Ehre und Lüsten des Fleisches und halten den Verlust solcher Dinge für großen Schaden.

Zu ihnen wird mit Recht gleichsam aus dem Mund Gottes jenes prophetische Wort gesprochen: "Niemals bleibt mein Geist in diesen Menschen, da sie Fleisch sind."

Philokalie, Bd. 4,  Niketas Stethatos über die Reinigung des Geistes)

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